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Baukonjunktur zur Jahresmitte 2002: Keine Sommerbelebung auf dem deutschen Bauarbeitsmarkt!
Konjunkturelle Frühindikatoren schlagen Alarm!

Berlin (ots)

"Die Sommerbelebung auf dem deutschen
Bauarbeitsmarkt ist in diesem Jahr ausgeblieben. Dazu hat nicht
zuletzt auch der Streik im deutschen Baugewerbe beigetragen." Diese
Auffassung vertrat heute in Berlin der Hauptgeschäftsführer des
Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, RA Michael Knipper,
angesichts steigender Arbeitslosenzahlen auf dem deutschen
Bauarbeitsmarkt. Im Juni 2002, also in der Hauptbauzeit, seien
deutschlandweit insgesamt 250.000 Bauarbeiter ohne Arbeit gewesen;
das sind immerhin 15.000 oder 6,3 % mehr als im Juni des Vorjahres.
Für Knipper ist damit klar: "Bund, Länder und Kommunen müssen trotz
aller finanziellen Schwierigkeiten endlich die investitionspolitische
Wende einleiten. Es ist und bleibt konjunkturpolitisch
unverantwortlich, wenn der Bund seine konsumtiven Ausgaben in den
Monaten Januar bis Mai 2002 um 4,7 % steigert, die Sachinvestitionen
aber um 0,5 % zurücknimmt."
Gleichzeitig zeigen Frühindikatoren eine weitere Eintrübung der
Baukonjunktur an: Gemäß der Baugenehmigungsstatistik ist das Volumen
der Baugenehmigungen für Bürogebäude in den ersten vier Monaten des
Jahres 2002 um 16,4 %, das Genehmigungsvolumen für Fabrik- und
Werkstattgebäude sogar um 32 % eingebrochen. In beiden Bereichen war
das Genehmigungsvolumen im Vorjahr noch um 8,8 bzw. 6 % gestiegen.
Ebenso unbefriedigend bleibt die Entwicklung im Wohnungsbau: Dort
sank die Zahl der genehmigten Neubauwohnungen in den ersten vier
Monaten deutschlandweit um 5,8 % auf nur noch 79.000 Einheiten.
Lediglich im Einfamilienhausbau zeichnet sich ein Ende der Talfahrt
ab. Die Zahl der genehmigten Eigenheime stieg in den ersten vier
Monaten um 1,6 %.
Einen Ausweg aus der weiterhin schwelenden Baukrise sieht Knipper
nur dann, wenn es gelingt, das Vertrauen privater Investoren in den
Standort Bundesrepublik Deutschland zu stärken. Es sei überaus
alarmierend, dass der Maschinenbau in der zweiten Hälfte der 90er
Jahre 80 % seiner Bruttoanlageinvestitionen im Ausland getätigt habe,
der Fahrzeugbau 70 % und die chemische Industrie immerhin auch 56 %.
Der heimischen Bauindustrie seien dadurch Bauaufträge in
Milliardenhöhe verloren gegangen. Knipper: "Hier ist die Politik
gefordert. Wir müssen endlich den Reformstau auflösen - im Bereich
der Sozialversicherungssysteme ebenso wie im Arbeitsrecht und im
Steuerrecht."
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Geschäftsführer und Leiter der Hauptabteilung
Volkswirtschaft, Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail:  Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de
Auch im Internet abrufbar:
www.bauindustrie.de

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