Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Baukonjunktur im 1. Halbjahr 2006: Weiterhin positive Entwicklung!
Berlin (ots)
- Baunachfrage um 8,6 % gestiegen - Umsatz um 1,6 % über Vorjahresniveau - Beschäftigtenzahl noch rückläufig - Einzelne Firmen melden Arbeitskräftemangel
Die Baukonjunktur hat sich im ersten Halbjahr 2006 spürbar belebt: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, stieg der Auftragseingang im Juni um nominal 2,3 %. Für das 1. Halbjahr ergibt sich ein Auftragsplus von 8,6 %. Die seit Mai des letzten Jahres steigende Baunachfrage wirkte sich - trotz schlechter Witterung zu Beginn des Jahres - positiv auf den Umsatz aus: Der baugewerbliche Umsatz lag um 1,6 % über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Das ist das erste Plus seit sieben Jahren.
Die Erholung der Baunachfrage hat inzwischen auch die neuen Bundesländer erreicht: Der Auftragseingang lag im 1. Halbjahr 2006 um 4,8 % über dem Wert des Vorjahreszeitraums (West: 9,8 %). Die Nachfragebelebung wirkt sich in Westdeutschland inzwischen positiv auf die Umsätze aus: Der baugewerbliche Umsatz stieg im 1. Halbjahr 2006 um 2,5 %. Demgegenüber lagen die Umsätze in Ostdeutschland als Folge des später einsetzenden Erholungsprozesses noch um 1,5 % unter dem Vorjahreswert.
Nach wie vor wird der baukonjunkturelle Erholungsprozess vom Wirtschaftsbau getragen: Im Gefolge der gesamtwirtschaftlichen Belebung nahmen die Auftragseingänge im 1. Halbjahr 2006 um 11,2 % zu, die Baugenehmigungen (veranschlagte Baukosten) sogar um 13 %. Der baugewerbliche Umsatz lag um 3 % über dem Niveau des Vorjahres. Der Öffentliche Bau profitiert weiterhin von steigenden Steuereinnahmen: Die Baubetriebe meldeten für den gesamten Öffentlichen Bau einen Orderanstieg von 7,6 %, im Straßenbau sogar um 12,6 %. Die Umsätze lagen hingegen - aufgrund eines starken Rückgangs beim sonstigen Tiefbau - noch um 0,9 % unter dem Vorjahreswert. Nur die Straßenbauunternehmen konnten schon jetzt ein Umsatzplus von 2,4 % verbuchen. Aber auch der Wohnungsbau nimmt am baukonjunkturellen Erholungsprozess teil: Der Auftragseingang stieg im 1. Halbjahr 2006 um 5,1 %, die Baugenehmigungen für Neubauwohnungen sogar um 18 %. Auch die Umsätze lagen mit 2,1 % im Plus.
Trotz der positiven gesamtdeutschen Entwicklung geht der Aufschwung noch am Bauarbeitsmarkt vorbei: Im 1. Halbjahr waren im deutschen Bauhauptgewerbe im Durchschnitt nur noch 672.300 Arbeitnehmer beschäftigt, 31.300 weniger als noch vor einem Jahr. Allerdings hatte die baukonjunkturelle Erholung eine Verlangsamung des Stellenabbaus zur Folge: Im Rahmen des ifo Konjunkturtests gaben nur noch 11 % der im Juli befragten Bauunternehmen an, ihren Personalbestand in den nächsten Monaten verringern zu wollen, so wenig wie seit 14 Jahren nicht mehr. Einzelne Bauunternehmen melden sogar bereits Arbeitskräftemangel.
Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de
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