Schaurige Entdeckung: Atomwaffenlager in Deutschland
München (ots)
Über 40 Jahre lang stuften sie die Geheimdienste als top secret ein - jetzt hat der Historiker Dr. Matthias Uhl die Wahrheit über die verlassenen Kasernen 80 Kilometer nördlich von Berlin ans Licht gebracht. Seit 1958 hatten die Sowjets dort genügend Atomraketen stationiert, um im Ernstfall ganz Europa zu vernichten. "Galileo" begleitet den Wissenschaftler zu den Bunkeranlagen - zu sehen am Donnerstag, 28. Februar 2002 um 19.30 Uhr, im Wissensmagazin "Galileo" auf ProSieben.
Himmelpfort ist ein ebenso unheimlicher wie geschichtsträchtiger Ort. Hier, ungefähr 80 Kilometer nördlich von Berlin, befindet sich ein ehemaliges Atomsprengkopflager, mit dem Potenzial, Europa völlig zu zerstören. Um wie viele Sprengköpfe es sich dabei handelte, ist umstritten. Manche Experten vermuten, dass es bis zu 200 waren. Heute sieht das Depot aus, als sei die sowjetische Besatzung eben erst abgezogen. Der Raum, in dem die atomaren Sprengköpfe lagerten, befindet sich vier Meter unter der Erde. Selbst die Überdruckhähne und Heliumzufuhrregler der Spezial-Klimaanlage wären voll funktionsfähig, wenn es Strom gäbe.
Eine halbe Autostunde von Himmelpfort entfernt liegen mitten im Wald zwei geheime Städte mit jeweils zwei großen Bunkern. Außer nacktem Beton und verrosteten Eisen ist hier kaum mehr etwas zu sehen. Doch was auf den ersten Blick unspektakulär erscheint, ist eine geschichtliche Sensation: Bereits 1958 stationierte die Sowjetunion hier, im Rahmen der so genannten "Geheimoperation Fürstenberg", Atomraketen. Ihre Reichweite: 1200 Kilometer. Genug, um die großen Städte Westeuropas binnen Sekunden zu erreichen und dem Erdboden gleichzumachen.
Obwohl der Berliner Historiker Dr. Matthias Uhl durch seine monatelangen Recherchen Licht ins Dunkel gebracht hat, umwittern auch noch heute viele Geheimnisse die Bunker. Sicher ist aber, dass rund 200 Sowjets ab Herbst 1958 mit den Atomwaffen übten und spätestens im Januar 1959 einsatzbereit waren. Die ersten Atomraketen gegen die westliche Welt - sie standen nicht 1962 auf Kuba, sondern schon vier Jahre früher quasi vor unserer Haustür.
Das Wissensmagazin "Galileo" über ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte - am Donnerstag, 28. Februar 2002 um 19.30 Uhr, auf ProSieben.
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