"Galileo" bei den Toten
München (ots)
Die meisten Deutschen wollen in einem Sarg beerdigt oder eingeäschert werden. Wie wäre es aber, als Mumie für der Nachwelt erhalten zu bleiben? In Palermo war es über Jahrhunderte üblich, Leichen zu konservieren und in den unterirdischen Gängen eines Klosters aufzuhängen. "Galileo" über die Katakomben von Palermo - am Donnerstag, 11. April 2000, ab 19.30 Uhr auf ProSieben.
Bruder da Gubbio war vor 402 Jahren der erste, der in den Tiefen der Katakomben von Palermo bestattet wurde. Damals schien es wie ein Wunder, denn der Gläubige verweste nicht. Schnell sprach sich das Phänomen herum, und die Reichen zahlten horrende Summen, um sich ebenfalls dort beisetzen zu lassen. Man glaubte, so den Tod überlisten zu können.
Heute ist der unterirdische Friedhof eine Touristenattraktion. Über 8000 Tote, geordnet nach Alter und Geschlecht, sind zu sehen. Jungfrauen in Hochzeitskleidern, Damen in edlen Roben, Männer - und sogar Kinder, die aussehen wie aus einer makaberen Puppenstube. So konnten verzweifelte Eltern ihre verstorbenen Kleinen besuchen und mit ihnen sprechen. Unter den 8000 Toten findet man auch Gigolo Antonio Prestigiacomo. Er wurde vom Ehemann einer seiner Affären zum Duell gefordert. Er wusste, dass er sterben würde, und bat einen Mönch, ihn so zu erhalten, dass er die Frauen auch nach dem Tod noch sehen kann.
Die Methode ist einfach: Durch die Zugluft in dem Gemäuer aus vulkanischem Tuffstein trocknen die Leichen aus. Bakterien und Schimmel haben keine Chance, die Körper zu zersetzen.
"Galileo" über die 8000 Toten in den Katakomben von Palermo - zu sehen am Donnerstag, 11. April 2002, ab 19.30 Uhr auf ProSieben.
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