"Galileo" exklusiv: Bungee-Seil-Herstellung im Visier
München (ots)
Am 20. Juli diesen Jahres ereignete sich bei einem Bungee-Sprung vom Dortmunder Fernsehturm ein tödlicher Unfall. Zum ersten Mal in Deutschland riss das Seil. Der Betreiber der Anlage, der deutsche Bungee-Profi Jochen Schweitzer, schloss daraufhin vorübergehend alle seine Standorte. Mit "Galileo" spricht er exklusiv über mögliche Ursachen und Konsequenzen des Unglück. Außerdem blickt das Wissensmagazin hinter die Kulissen eines Bungee-Seil-Produktionswerks - zu sehen am Montag, 11. August 2003, um 19.25 Uhr auf ProSieben.
Über zwei Millionen Menschen haben sich seit 1987 in die Tiefe gestürzt, als das Bungee-Springen von den USA aus weltweit zu einer der beliebtesten Action-Sportarten avancierte. Unfälle, z.B. durch falsch bemessene Seillängen, waren selten und gingen meist auf mangelnde Sorgfalt des Personals zurück. Dass ein Seil reißt, gilt als absolut unwahrscheinlich. Denn ein ausgewiesenes Bungee-Seil besteht je nach Sprunghöhe aus 900 bis 1800 Gummibändchen und muss mindestens der sechsfachen Belastung eines normalen Sprungs Stand halten. Damit das Körpergewicht des Springers am tiefsten Punkt weich abgefedert wird, ist das Seil stark und elastisch zugleich. Um das zu erreichen, wird der Gummi vor der Verarbeitung abgelagert. Erst wenn er auf 700 Prozent seiner ursprünglichen Länge gedehnt werden kann, ohne zu reißen, darf man ihn verwenden: Auf einem speziellen Tisch werden die elastischen Bänder von Hand zu Lagen gewickelt und mit robustem Stoff ummantelt, die beiden Kopfenden, die später beim Sprung besonders belastet sind, zusätzlich mit einem Spezialschlauch präpariert. Bevor ein Seil jedoch für die Allgemeinheit freigegeben wird, wird es zuerst mit Gewichten, danach von einem Stuntman getestet. Wie das Unglücksseil von Dortmund, das aus dem Münchner Werk von Jochen Schweitzer stammt, trotzdem reißen konnte, soll jetzt ein Gutachten klären. Auch Jochen Schweitzer bleibt nach dem Unglück nicht tatenlos: "Es hat einen schrecklichen Unfall gegeben. Selbst wenn die statistische Wahrscheinlichkeit, dass sich dies wiederholt, noch so klein ist - wir werden zukünftig bei Sprüngen über Boden mit einer zusätzlichen Sicherheitsleine arbeiten, die verhindert, dass ein Springer bei einem Seil-Abriss zu Tode kommt." Doch ein Restrisiko wird beim Bungee-Jumping bleiben und den Sprung in die Tiefe auch in Zukunft zu einem Nervenkitzel machen ...
Wie sicher ist der Bungee-Sprung? - zu sehen im Wissensmagazin "Galileo" am Montag, 11. August 2003, um 19.25 Uhr auf ProSieben
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