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Ein Jahr Lkw-Maut: Allianz pro Schiene und VCD ziehen Bilanz „Gut gelungene Spätgeburt“

Berlin (ots)

Berlin. Das Schienenbündnis Allianz pro Schiene und
der Verkehrsclub Deutschland (VCD) bewerten die am 1. Januar 2005
verspätet eingeführte Lkw-Maut für schwere Lastkraftwagen auf
Deutschlands Autobahnen rückblickend als „gut gelungene Spätgeburt“.
Das System funktioniere, die Mautprellerquote sei erfreulich niedrig
und Lkw ab 12 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht würden nun zumindest
einen Teil der von ihnen verursachten Schäden zahlen, betonten beide
Verbände anlässlich der heutigen Maut-Jahresbilanz der
Bundesregierung. Gleichzeitig appellierten beide Organisationen an
die Regierung, die Lkw-Maut „schnellstens konzeptionell zu einer
echten Lenkungsabgabe weiterzuentwickeln, mit der Schwerlastverkehr
von der Straße auf die Schiene verlagert werden kann“. „Die beiden
nächsten Entwicklungsschritte müssen die Ausweitung der Lkw-Maut auf
alle Bundesstraßen und die Absenkung der Gewichtsgrenze sein“,
verlangten Allianz pro Schiene-Vorsitzender Norbert Hansen und
VCD-Bundesvorsitzender Michael Gehrmann am Mittwoch in Berlin. Beides
müsse die Regierung „noch in 2006 auf den Weg bringen“, zumal der
europäische Rechtsrahmen den Handlungsspielraum nun ausdrücklich
eröffne. Die heutige Bundesratsentscheidung, zur Eindämmung der Maut-
Ausweichverkehre ein neues Verkehrszeichen einzuführen, bewerten
Allianz pro Schiene und VCD kritisch. „Was wir brauchen, ist eine
flächendeckende LKW-Maut und nicht einen flächendeckenden
Schilderwald“, so Allianz pro Schiene-Vorsitzender Norbert Hansen,
der auch Vorsitzender der TRANSNET-Gewerkschaft ist. „Das ist
nutzloser Aktionismus“, kritisiert VCD-Vorsitzender Michael Gehrmann.
Schon nach der jetzigen Gesetzeslage ist es möglich,
Durchfahrtsverbote zu verhängen, wovon beispielsweise in Hessen
bereits Gebrauch gemacht wird. Die Überwachung solcher Verbote ist in
der Praxis allerdings schwierig. Wirksamer ist deshalb eine
Ausweitung der LKW-Maut auf das gesamte Straßennetz. Denn dann
besteht kein Anreiz mehr zum Verlassen der Autobahnen. Im
Schienenverkehr ist eine flächendeckende Maut längst Realität. Eine
Ausweitung der LKW-Maut wäre somit auch ein Schritt zu mehr
Wettbewerbsgleichheit der Verkehrsträger und würde helfen, mehr Güter
auf die Schiene zu bringen.
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur
Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In
dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen,
darunter die Umweltverbände BUND, NABU und NaturFreunde Deutschlands,
die Verbraucherverbände Pro Bahn und VCD, die Automobilclubs ACE und
ACV, sowie die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL. Die
Mitgliedsverbände vertreten rund 2 Millionen Einzelmitglieder.
Unterstützt wird das Schienenbündnis von 59 bahnnahen Unternehmen.

Kontakt:

Dirk Flege, Allianz pro Schiene-Geschäftsführer, Tel.
030/275945-61
Daniel Kluge, VCD-Pressesprecher, Tel. 030/280351-12

Original content of: Allianz pro Schiene, transmitted by news aktuell

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