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Kabinettsvorlage - Milliarden-Kürzungen im Nahverkehr: "Sparkeule trifft Pendler und Umweltbewusste"

Berlin (ots)

Berlin. Die Allianz pro Schiene hat eindringlich an
die Bundesregierung appelliert, bei der Kabinettssitzung am morgigen 
Mittwoch keine Kürzungen beim Nahverkehr zu beschließen.
Die in der Kabinettsvorlage vorgesehenen Kürzungen in Höhe von 2,3 
Milliarden Euro bis zum Jahr 2009 hätten nach Ansicht der Allianz pro
Schiene "gravierende Negativauswirkungen" auf die Mobilität in 
Deutschland. "Wenn der Bund den angekündigten Kahlschlag bei den 
Regionalisierungsmitteln wahr macht, werden die Bundesländer schon im
nächsten Jahr jeden sechsten Nahverkehrszug abbestellen müssen", 
sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Dienstag in 
Berlin.
Wegen des hohen Anteils nicht beeinflussbarer Kosten im 
Schienenpersonennahverkehr wie beispielsweise Fixkosten für Fahrzeuge
und Energie "führt die geplante 8-prozentige Reduzierung der 
Bundeszuweisungen in 2007 zu einer doppelt so hohen 
Angebotsreduzierung", warnte Flege. Durch Fahrpreiserhöhungen und 
verstärkten Wettbewerb bei der Vergabe von Schienenverkehrsleistungen
könnten die angekündigten Kürzungen in Milliardenhöhe "nie und nimmer
kompensiert werden".
Verkehrs- und sozialpolitisch "bitter" seien auch die Konsequenzen 
für große Bevölkerungsgruppen. "Die Sparkeule trifft insbesondere 
Pendler, Familien mit Kindern und umweltbewusste Bahnfahrer, aber 
auch sozial schwache Menschen ohne Auto", kritisierte Flege. Erst am 
heutigen Dienstag hatte die "Berliner Zeitung" gemeldet, dass die 
Zahl der Fahrgäste im Berliner Nahverkehr von 1999 bis 2004 um zehn 
Prozent gestiegen ist, während die Fahrleistung im Berliner 
Kraftfahrzeugverkehr im selben Zeitraum um 0,5 Prozent gesunken ist. 
Zwischen beiden Zahlen gebe es nach Angaben der Senatsverwaltung 
einen Zusammenhang.
"Republikweit steigen die Fahrgastzahlen im Nahverkehr seit Jahren 
stark an. Nun will die Politik die von ihr propagierte Stärkung der 
klimaschonenden Verkehrsmittel Bus und Bahn mit einem Federstrich 
wieder zunichte machen", so der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer 
zu der Kabinettsvorlage, die der Allianz pro Schiene in Auszügen 
vorliegt. Flege: "Die Benzinpreise steigen, die Regierung will weg 
vom Öl, gleichzeitig soll das Angebot im Öffentlichen Nahverkehr 
ausgedünnt werden - das passt nicht zusammen." Notwendig sei 
angesichts der wachsenden Nachfrage vielmehr eine massive 
Angebotsausweitung im Öffentlichen Nahverkehr. Von 1997-2004 ist die 
Zahl der Fahrgäste im Schienenpersonennahverkehr bundesweit um 25 
Prozent gestiegen.
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur 
Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In 
dem gemeinnützigen Bündnis haben sich 15 Non-Profit- Verbände und 66 
Unternehmen zusammengeschlossen.

Rückfragen bitte an:

Allianz pro Schiene
Maximilian von Beyme
Telefon: 030 - 27 59 45 62
Fax: 030 - 27 59 45 60
maximilian.beyme@allianz-pro-schiene.de

Original content of: Allianz pro Schiene, transmitted by news aktuell

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