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Brandenburgs Antwort auf die Kürzung der Regionalisierungsmittel: Tiefensee wird stillgelegt

Berlin (ots)

Berlin. Als erstes Bundesland hat Brandenburg am
Donnerstag bekannt gegeben, welche Bahnstrecken als Folge der 
Kürzungen bei den Regionalisierungsmitteln gestrichen werden. 
Insgesamt sechs Strecken werden ab Dezember gänzlich still gelegt, 
darunter auch die Verbindung nach Tiefensee*. "Entgegen anders 
lautender Behauptungen von Verkehrsminister Tiefensee zeigt sich nun,
dass die Länder die Kürzung der Regionalisierungsmittel zum Anlass 
nehmen, den Nahverkehr zusammenzustreichen, und dies, obwohl sie 
massiv von der Mehrwertsteuererhöhung profitieren", so Dirk Flege, 
Geschäftsführer der Allianz pro Schiene.
Insgesamt sind in Brandenburg zwar weniger Strecken betroffen als 
zwischenzeitlich diskutiert. Allerdings sind die sechs 
Streckenstilllegungen nur ein Teil des Katalogs an Grausamkeiten 
gegen den öffentlichen Nahverkehr. Weitere Maßnahmen sind 
beispielsweise die Einschränkung der Taktverkehre auf bestimmten 
Routen. Auch Fahrpreiserhöhungen sind zu befürchten. Die Reduzierung 
der Taktverkehre trifft außerdem Verbindungen wie die Strecke 
Kyritz-Pritzwalk, die in den letzten Jahren dank eines großen 
Engagements der Prignitzer Eisenbahn deutliche Fahrgastzuwächse zu 
verzeichnen hatte. Gerade die Prignitzer Eisenbahn war ein positives 
Beispiel dafür, wie man auch im ländlichen Raum erfolgreich 
Nahverkehr organisieren kann. "Es ist traurig zu sehen, wie hier in 
einigen Gegenden die hoffnungsvolle Entwicklung des Nahverkehrs 
ausgebremst wird. Dabei gäbe es andere, sinnvolle Alternativen zu 
Streckenstilllegungen und Ausdünnung des Taktverkehrs", so Dirk 
Flege.
Die Kritik des Schienenbündnisses: Gerade in Brandenburg werden 
häufig die Potenziale des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) nicht 
ausgeschöpft. So sind auf vielen Verbindungen Busse und Bahnen nicht 
aufeinander abgestimmt. Das führt zu unnötigem Parallelverkehr bei 
dem sich beide Verkehrsmittel gegenseitig Fahrgäste abnehmen. 
Außerdem fehlen P+R Parkplätze und die Reisezeiten sind wenig 
attraktiv. Viele Positivbeispiele aus anderen Bundesländern zeigen, 
wie man gerade mit dichteren Taktverkehren mehr Fahrgäste anzieht**. 
"Ein abgestimmtes Konzept für den Nahverkehr fehlt in vielen Fällen 
in Brandenburg. Die Konsequenz ist eine Abwärtsspirale. Fehlende 
Fahrgäste werden hier als Begründung für Streckenstilllegungen 
genommen. Das Gegenteil sollte der Fall sein", so Dirk Flege.
"Offenbar ist die Kürzung der Regionalisierungsmittel für das Land
Brandenburg ein willkommener Anlass, den Schienenverkehr in der 
Fläche zugunsten des Individualverkehrs auszudünnen, wie es die 
Planungen des so genannten "Zentrale Orte Systems" (ZOS) bereits 
vorsehen. Bleibt zu hoffen, dass andere Bundesländer 
verantwortungsvoller mit den Bemühungen um nachhaltige Mobilität 
umgehen", so das Fazit von Dirk Flege auf die Kürzungspläne.
* Eine Auflistung der sechs betroffenen Strecken finden Sie unter:
www.allianz-pro-schiene.de
**Weitere Informationen finden Sie in unserer Broschüre "Stadt, 
Land, Schiene" mit 16 Positivbeispielen aus dem SPNV.
Stillgelegte Strecken:
1.	Putlitz - Pritzwalk
2.	Neuruppin - Herzberg
3.	Neuruppin - Neustadt (Dosse)
4.	Templin - Joachimsthal
5.	Werneuchen - Tiefensee (bereits im Mai 2006 beschlossen)
6.	Wünsdorf  - Senftenberg (über Finsterwalde; RE 3) (Mai 2006 
beschlossen)

Rückfragen bitte an:

Allianz pro Schiene
Maximilian von Beyme
Telefon: 030 - 27 59 45 62
Fax: 030 - 27 59 45 60
maximilian.beyme@allianz-pro-schiene.de

Original content of: Allianz pro Schiene, transmitted by news aktuell

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