Montag Spitzengespräch im Verkehrsministerium zu 60-Tonnen LKW: Generalangriff auf Schienengüterverkehr
Berlin (ots)
Berlin. Am kommenden Montag (20. 11.) findet im Verkehrsministerium ein Spitzengespräch mit Verkehrsminister Tiefensee statt, das eine Vorentscheidung über den Einsatz so genannter Monster-Trucks auf Teilen des deutschen Straßennetzes bringen könnte. Mit einer einstimmigen Resolution aller 15 Mitgliedsverbände appelliert die Allianz pro Schiene an Verkehrsminister Tiefensee, den Plänen aus seinem Haus nicht zu folgen. "Die Zulassung von 60-Tonnen-LKW in Deutschland bedeutet einen Generalangriff auf den Schienengüterverkehr. Wer Monster-Trucks will, will mehr Verkehr auf der Straße. Das ist verkehrspolitisch unsinnig und umweltpolitisch schädlich", so Norbert Hansen, Vorsitzender der Allianz pro Schiene.
In Ihrer gemeinsamen Resolution (unter www.allianz-pro-schiene.de im Anhang der PM) warnen die 15 Verbände vor den dramatischen Konsequenzen einer solchen (Vor-)Entscheidung und kündigen massiven Widerstand der 2 Mio. Mitglieder an:
Massive Nachteile für den Schienengüterverkehr: Die Einführung von 60-Tonnen LKW würde dem Transport von Gütern auf der Straße gegenüber der Schiene einen Preisvorteil von 25 Prozent verschaffen - Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo der Schienengüterverkehr dem LKW Jahr für Jahr Marktanteile abnimmt. Erste Studien belegen: Die Einführung der Monster-Trucks würde besonders im so genannten Kombinierten Verkehr (z.B. Container-Verkehre) über 50 Prozent des Verkehrs auf die Straße verlagern. Das bedeutet: noch mehr LKW auf deutschen Straßen statt weniger LKW, wie behauptet. "Damit wird genau das Gegenteil dessen erreicht, was der Masterplan Güterverkehr vorsieht und was laut Umfragen 90 Prozent der Bevölkerung wollen: mehr Güter auf die Schiene zu bringen", so Hansen.
Bedrohliche Auswirkungen für die Bevölkerung: Riesen-LKW auf deutschen und europäischen Straßen werden die Sicherheit im Straßenverkehr weiter verschlechtern und die ohnehin überfüllten Autobahnen zusätzlich verstopfen. Ganz zu schweigen von den immensen Zusatzkosten, die durch die stärkere Belastung der Fahrwege und Brücken entstehen. "Hier unternimmt wieder ein Gewerbe den Versuch, die eigenen Kosten zu drücken und der Gesellschaft aufzubürden - ohne Rücksicht auf die Folgen für Mensch und Umwelt", so Hansen.
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 15 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 73 bahnnahen Unternehmen.
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