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Keine Riesen-Lkw auf Deutschlands Straßen - Vier große Verbände appellieren an Länder-Verkehrsminister

Berlin (ots)

Berlin. Am Donnerstag, 19. April, beraten die
Verkehrsminister der Bundesländer auf ihrer Konferenz in Wernigerode 
über die Zulassung von Riesen-Lkw auf Deutschlands Straßen. Aus 
diesem Anlass warnen vier große Verbände vor den negativen verkehrs- 
und umweltpolitischen Folgen einer Zulassung der bis zu 60 Tonnen 
schweren und mehr als 25 Meter langen Lkw. In einem gemeinsamen 
Appell fordern die Allianz pro Schiene, der Bundesverband 
Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB), der Deutsche Städtetag und der 
Deutsche Naturschutzring (DNR) die Bundesländer auf, ein klares 
Signal gegen die so genannten Gigaliner zu setzen und die Zulassung 
für den Straßenverkehr generell abzulehnen.
Für Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, sind die 
Riesen-Lkw ein verkehrs- und umweltpolitischer Irrweg: "Mit den 
Monster-Trucks soll der Lkw-Transport gegenüber der Schiene 
wettbewerbsfähiger gemacht werden. Eine massive Verkehrsverlagerung 
von der Schiene auf die Straße wäre die Folge. Angesichts von 
Klimawandel und drohendem Verkehrskollaps auf deutschen Straßen 
brauchen wir jedoch das Gegenteil: Mehr Güter auf der Schiene."
BÖB-Geschäftsführer Karl Michael Probst ergänzt: "Auch das System 
Wasserstraße mit Binnenhäfen und -schiffahrt wäre in großem Umfang 
von einer Verkehrsverlagerung betroffen. Laut Umweltbundesamt würde 
die Binnenschifffahrt bei einer Einführung von 25-Meter-Lkw bis zu 16
Prozent ihrer Transportmenge verlieren. Das kann niemand wollen. 
Zudem sind die überdimensionierten Lkw nicht systemkompatibel, da sie
nicht an die bestehenden Abfertigungsterminals in den öffentlichen 
Binnenhäfen passen."
Stephan Articus, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, 
sagt dazu: "Ausgangspunkt und Ziel des Güterverkehrs sind im 
Normalfall die Städte. Würden Riesen-Lkw zugelassen, kämen auf die 
Städte gravierende Probleme zu. Weder ist die kommunale Infrastruktur
mit ihren Straßen, Kurven, Brücken und Tunnels auf Gewicht und 
Ausmaße derartiger Fahrzeuge ausgelegt, noch sind die damit 
verbundenen Stau- und Unfallrisiken für die Städte beherrschbar."
DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen sagt: "Die These, Riesen-Lkw
würden die Umwelt entlasten, ist absurd. Durch die Verlagerung auf 
den Lkw würde sich die Umweltbilanz des Güterverkehrs deutlich 
verschlechtern. Pro transportierter Tonne produziert der 
Schienenverkehr fast viermal weniger CO2 als der Lkw-Verkehr. Wer vor
diesem Hintergrund dem Lkw auf Kosten der Steuerzahler einseitig 
Produktivitätsvorteile verschaffen will, handelt verkehrs- und 
umweltpolitisch unverantwortlich."
Die Mitgliedsverbände der Allianz pro Schiene und der DNR 
vertreten insgesamt rund 6 Mio. Einzelmitglieder. Die 81 
Mitgliedsunternehmen des BÖB unterhalten bundesweit 109 
Hafenstandorte. Im Deutschen Städtetag haben sich rund 4700 Städte 
und Gemeinden mit insgesamt 51 Mio. Einwohnern zusammengeschlossen.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Allianz pro Schiene
Maren Herbst
Telefon: +49(0)30-2462599-20
Maren.Herbst@allianz-pro-schiene.de

Original content of: Allianz pro Schiene, transmitted by news aktuell

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