Deutscher Musikrat kündigt Kongress gegen Abbau des schulischen und außerschulischen Musikunterrichts an
Bundespräsident Johannes Rau wird "Musik bewegt !?" eröffnen
"Berliner Appell" in Vorbereitung
Köln (ots)
Bundespräsident Johannes Rau wird am 8. September 2003 den Kongress "Musik bewegt !?", den der Deutsche Musikrat (DMR) in Berlin veranstaltet, mit einem Grußwort eröffnen. Mit dieser Veranstaltung will der DMR auf die Bedeutung der musikalischen Bildung für die gesamte Gesellschaft hinweisen und gegen den rapiden Abbau des Musikunterrichts mobil machen. Christian Höppner, DMR-Vizepräsident: "Wir wenden uns mit guten Argumenten gegen den dramatischen Rückbau des schulischen und außerschulischen Musikunterrichts und rechnen mit einer breiten gesellschaftlichen Unterstützung. Die zentrale Frage ist, wie künftig jedem Kind und Jugendlichen das Angebot musikalischer Bildung zugänglich gemacht werden kann". Auf dem Kongress stehen für die Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Kultur eine kritische Bestandsaufnahme der Musikkultur hierzulande und notwendige Reformen auf der Tagesordnung. Prof. Dr. Hans Bäßler, DMR-Präsidiumsmitglied und neben Höppner für das Kongressprogramm verantwortlich: "Wir bereiten einen "Berliner Appell" vor, der für ein Mehr an musikalischer Bildung plädieren wird."
Zu den Referenten des Kongresses gehören Karin Wolff, hessische Kultusministerin und amtierende Präsidentin der KMK, Monika Griefhahn, die Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags, WDR-Intendant Fritz Pleitgen, die Dirigenten Gerd Albrecht und Roderich Kreile, der Intendant Albin Hänseroth, Klaus Meine von den Scorpions, Musikmanager Thomas Stein (BMG) sowie Wissenschaftler wie die Professoren Günther Bastian, Gunter Reus und Hermann Joseph Kaiser.
Der Kongress "Musik bewegt !?" findet einen Tag vor dem Projekttag "Musik für Kinder! beim Bundespräsidenten" statt. Dort sollen auf Einladung des Bundespräsidenten Kinder und Jugendliche ihre Musik von Pop und HipHop bis zur Klassik präsentieren.
Mit dem Kongress "Musik bewegt !?" meldet sich der Deutsche Musikrat (DMR) in die kulturpolitische Debatte zurück. Der 1953 gegründete Verband hat sich nach seiner Insolvenz Ende letzten Jahres reorganisiert, eine neue Satzung erarbeitet und ein neues Präsidium gewählt. Als Dachverband des Musiklebens repräsentiert der Deutsche Musikrat die Interessen von über 8 Millionen Menschen, die sich professionell oder als Laien mit Musik befassen. Zum DMR gehören 89 bundesweit agierende Musikverbände sowie 16 Landesmusikräte. Er ist Mitglied des Internationalen Musikrates, einer "non-governmental organization" der UNESCO. Der DMR stößt musikpolitische Initiativen an und koordiniert sie, berät die politischen Entscheidungsträger und fördert den musikalisch-künstlerischen Nachwuchs u.a. mit den Wettbewerben "Jugend musiziert", "Deutscher Musikwettbewerb" und "School Jam" sowie dem Projekt "Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler". Weitere Projekte fördern die zeitgenössische Musik und das Laienmusizieren. Weitere Informationen zum Kongress unter www.deutscher-musikrat.de
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