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Der Tagesspiegel: Neonazis immer brutaler: Deutlich mehr Opfer rechter Gewalt in den ersten vier Monaten 2007

Berlin (ots)

Berlin - Das vergangene Jahr endete schon mit einem
traurigen Rekord rechtsextremer Straftaten, doch 2007 könnte noch 
schlimmer werden. Vor allem die Brutalität brauner Schläger ist nicht
zu stoppen. In den ersten vier Monaten haben die Landeskriminalämter 
nach Informationen des Tagesspiegels bundesweit 214 rechte 
Gewaltdelikte registriert, im selben Zeitraum des Vorjahres waren es 
180. Drastischer noch ist die Zahl der Verletzten gestiegen: Von 
Januar bis April wurden 205 Menschen Opfer rechter Gewalt, das sind 
65 mehr, als die Bundesregierung im ersten Drittel des Jahres 2006 
gemeldet hatte.
    Die Zahlen entstammen den monatlichen Antworten der 
Bundesregierung auf Anfragen von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau 
(Die Linke) und ihrer Fraktion zu rechter Kriminalität. Die Angaben 
liegen dem Tagesspiegel vor. Die Regierung betont, die Zahlen seien 
vorläufig und könnten sich noch erheblich ändern. Dies bedeutet nach 
den Erfahrungen der vergangenen Jahre, dass die Polizei viele rechte 
Delikte nachmeldet und die Monatswerte auch später  weiter steigen.
    Ein Trend zu neuen Höchstständen lässt sich auch bei anderen 
Zahlen nicht ausschließen. Insgesamt stellten die Landeskriminalämter
von Januar bis April 3522 rechte Delikte fest, 33 mehr als sie in den
vier Monaten des Jahres zuvor gemeldet hatten. Als Tatverdächtige 
wurden 2079 Neonazis und andere Rechte (Januar bis April 2006: 1989) 
benannt. Vorläufig festgenommen hat die Polizei aber nur 278 (230). 
Und die Zahl der Haftbefehle, schon im ersten Drittel des Vorjahres 
mit zehn sehr niedrig, sank jetzt auf vier - trotz des enormen 
Anstiegs der Zahl der Opfer rechter Gewalt.
    Bundestagsvizepräsidentin Pau nannte die neuen Zahlen 
"alarmierend". Die  wenigen Haftbefehle seien allerdings 
"unerklärlich". In Sicherheitskreisen hieß es, zunehmende  Brutalität
gebe es nicht nicht nur  Rechtsextremisten, sondern generell bei 
jungen Tätern.
Die Informationen stehen Ihnen bei Nennung der Quelle Tagesspiegel
zur Verfügung.
Mit freundlichem Gruß,
Frank Jansen (Tel.: 030 - 26009 - 0)

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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