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Der Tagesspiegel: Passentscheidungen von jungen Doppelstaatsbürgern werden nicht beobachtet

Berlin (ots)

Die Auswirkungen einer der am härtesten umkämpften
deutschen Reformen der letzten Jahre werden bisher nicht untersucht. 
Obwohl bereits seit 2008 Tausende Kinder ausländischer Eltern, die 
durch die Staatsangehörigkeitsreform von 2000 auch die deutsche 
Staatsbürgerschaft bekamen, sich für einen Pass entscheiden müssen, 
sind diese Entscheidungen noch in keine Statistik eingegangen. Zwar 
gebe es seit Februar ein neues Register, in dem die Entscheidungen 
der "Optionskinder" gesammelt würden, erfuhr der in Berlin 
erscheinende "Tagesspiegel" (Freitagausgabe) im Bundesverwaltungsamt.
Doch könnten viele der Daten "aus technischen Gründen" dort erst ab 
Juni erfasst werden; statistische Aussagen seien daher noch nicht 
möglich.
Das Staatsangehörigkeitsrecht war unter der Regierung Schröder 
reformiert worden, die allerdings nicht durchsetzen konnte, dass hier
geborene Kinder nichtdeutscher Eltern grundsätzlich die doppelte 
Staatsbürgerschaft erhalten. Kinder ab dem Geburtsjahrgang 1990 sind 
jetzt bis zu ihrem 18. Geburtstag Doppelstaatsbürger; sie müssen aber
mit Erreichen der Volljährigkeit erklären, ob sie Deutsche bleiben 
wollen und in diesem Fall auf die zweite Staatsbürgerschaft 
verzichten. Im vergangenen Jahr betraf dies erstmals 3300 junge 
Leute, in diesem Jahr kommen weitere 3800 hinzu.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Tagesspiegel, Telefon 
030/26009-211 oder -295.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de

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