Pressestimmen: Zur EU-Erweiterung
Berlin (ots)
Keine Organisation inszeniert ihre großen Momente pompöser und geschichtsbewusster als die Europäische Union. War es ein Bedürfnis, die Zeremonie auszukosten? Zuletzt gab es nicht oft Gelegenheit zu einträchtigem Stolz auf gemeinsam Erreichtes. Es ist ja auch ein historischer Moment. Erweiterungen hat die EWG/EG/EU schon einige erlebt, nach Westen, Süden und Norden. Aber noch nie eine so umfassende und mutige wie jetzt die nach Osten: zehn Staaten, 75 Millionen Neubürger. Es entsteht der mit Abstand größte Binnenmarkt der Erde, nach Bevölkerungszahl und gemeinsamer Wirtschaftskraft liegt die EU vor den USA. Die Integration hat länger gedauert, als die meisten erwartet hatten - fast 15 Jahre werden seit dem Sturz des Kommunismus 1989 vergangen sein, wenn die Beitritte zum 1. Mai 2004 wirksam werden. Einen Preis für Schnelligkeit und Effizienz verdient das nicht.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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