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Pressestimmen: Gregor Gysi im Interview

Berlin (ots)

Sperrfrist: 7. Mai, 5.00 Uhr
Der frühere PDS-Chef Gregor Gysi hat seine Partei aufgefordert,
„den Weg der Selbstiso-lierung" zu verlassen und wieder für mehr
„gesellschaftliche Akzeptanz" zu kämpfen. Dafür bestehe jetzt die
„letzte Chance", sagte Gysi dem in Berlin erscheinenden
"Tagesspiegel" (Mittwoch-Ausgabe). Die Übernahme eines Parteiamtes
lehnte er ab. Eine Kandidatur 2006 für den Bundestag schloss Gysi
dagegen nicht aus. „Ich werde einen Teufel tun, mich jetzt, im Jahre
2003, irgendwie für einen solchen Zeitraum festzulegen. Die PDS habe
keine Zeit mehr. „Sie muss im nächsten Jahr bei den Europawahlen und
den Landtagswahlen erfolg-reich sein. Schafft sie das nicht, hat sie
keine Chance bei der Bundestagswahl." Nach einem Scheitern 2006 „ist
ihr Schicksal besiegelt".
Die an Gysi gerichtete Forderung des brandenburgischen PDS-
Fraktionschefs Lothar Bisky, in die Bundespolitik zurückzukehren,
wies dieser zurück. Bisky solle den Schwarzen Peter, den er selbst
habe, „nicht mir zuschieben". Auf die Frage, ob Bisky kandidieren
sollte, sagte Gysi: „Es muss erstmal eine Stimmung dafür in der
Partei geben." Berlins PDS-Chef Stefan Liebich äußerte sich
reserviert zu einem denkbaren Comeback von Bisky und Gysi in der
Bundespolitik. Er wünsche sich, dass beide „mit Rat und Tat" zur
Verfügung stünden, sagte Liebich dem "Tagesspiegel". Eine Erneuerung
der Bundesspitze könne er sich mit bei-den nicht vorstellen, fügte
Liebich hinzu.
Ähnlich wie Bisky hält es auch Gysi für möglich, dass Gabi Zimmer
Vorsitzende bleibt. Es sei gut, dass sie „ endlich wild entschlossen"
sei, sich um einen stimmigen Vorstand zu bemü- hen. „Die
Veränderungen, die jetzt in der PDS notwendig sind, gehen nur mit
ihr, und nicht gegen sie. Das müssen alle wissen, die jetzt meinen,
an ihrem Stuhl herumsägen zu müs-sen." Gysi forderte einen
Kulturwechsel und einen politischen Kurswechsel. Dafür müsse Zimmer
die Mehrheiten in der Partei mit organisieren. Derzeit fehle der PDS
der Zugang zu neuen Eliten, auch das intellektuelle Niveau sinke.
Gysi fügte hinzu, die Partei müsse die Kraft haben, „sich von
Scharlatanen zu trennen". Namentlich nannte er Bundesgeschäftsführer
Uwe Hiksch und Parteivize Diether Dehm. Hiksch und Dehm neigten dazu,
„sich selbst und die Partei der Lächerlichkeit preiszugeben",
kritisierte Gysi die beiden Funktionäre, die aus der SPD zur PDS
gekommen waren.
Rückfragen: Matthias Meisner, Telefon 030/26009-219
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon:030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email:thomas.wurster@tagesspiegel.de

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