Laschet schließt Kanzlerkandidatur Söders nicht aus
Berlin (ots)
Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Armin Laschet schließt eine Kanzlerkandidatur von CSU-Chef Markus Söder nicht aus. "CDU und CSU werden die Frage der Kanzlerkandidatur gemeinsam besprechen und entscheiden", sagte er in einem Interview mit dem "Tagesspiegel am Sonntag". Anders aber als noch vor einigen Monaten reklamierte Laschet nicht offensiv die Kanzlerkandidatur für die CDU, sollte er sich gegen Norbert Röttgen und Friedrich Merz durchsetzen und neuer Vorsitzender werden: "Die CDU sollte als größerer Partner mindestens den Anspruch haben, das Kanzleramt zu besetzen", sagte Laschet lediglich. In der Vergangenheit hatte er betont, dass die dass die Erfolge unter Konrad Adenauer, Helmut Kohl und Angela Merkel auch auf die Verbindung von Kanzlerschaft und CDU-Parteivorsitz zurückzuführen seien und dass Söder ja für sich betont habe, sein Platz sei in Bayern.
Laschet will zudem eine möglichst späte Klärung der Kanzlerkandidatur, damit der Kandidat nicht zu lange im Schatten von Kanzlerin Angela Merkel den Wahlkampf bestreiten muss. "Der Kanzlerkandidat wird neben der amtierenden Kanzlerin diesen Wahlkampf bestreiten - auch diese Situation ist neu", sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident. Nach der Kür des CDU-Vorsitzenden Mitte Januar will Laschet die Landtagswahlen im März in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg abwarten, bevor es eine Verständigung mit CSU-Chef Markus Söder über den Kanzlerkandidaten der Union geben soll.
Mit Blick auf einen Vorschlag von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, die Frage sogar erst zwischen Ostern (4. April) und Pfingsten (23. Mai 2021) zu klären, sagte Laschet: "Da spricht Wolfgang Schäuble in liturgischen Daten, was mir als Katholik sympathisch ist." Auf die Frage, ob eine Kandidatur Söders für die Machtarchitektur der Union nicht gravierende Verschiebungen bedeuten würde, wenn dann wichtige Entscheidungen statt vom CDU-Präsidium vom CSU-Präsidium in München getroffen würden, sagte Laschet: "Seien Sie sicher, dass sowohl die CDU als auch die CSU alle Aspekte durchdenken. Und wie gesagt, wir werden die Entscheidungen in der Union gemeinsam treffen."
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