Der Tagesspiegel: Erste private Zusatzversicherung ohne Altersgrenze
Berlin (ots)
Als erste deutsche Krankenkasse bietet die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) ihren Versicherten jetzt eine private Zusatzversicherung ohne Altersbeschränkung an. Das meldet der Tagesspiegel (Samstagausgabe). Bisher galt bei der DAK - wie in der Branche üblich - eine Altersbegrenzung für den Neuabschluss privater Zusatzpolicen: Über 65-Jährige konnten keines der neuen privaten Zusatzpakete abschließen, die der private Versicherer Hanse Merkur seit Jahresanfang exklusiv DAK-Mitgliedern anbietet. Damit ist jetzt Schluss: Am Freitag beschloss die Hanse Merkur, DAK-Mitgliedern jetzt auch ohne Altersbeschränkung private Zusatzverträge anzubieten. Im Rahmen des neuen Zusatzpakets zahlt der Versicherer Zuschüsse zum Zahnersatz, zu Brillen und Kontaktlinsen, übernimmt den Eigenanteil bei Heilmitteln und Klinikaufenthalten und garantiert Versicherungsschutz auf Auslandsreisen.
Der Preis richtet sich danach, wie alt der Kunde beim Vertragsabschluss ist. Männer im Alter von 66 bis 69 Jahren zahlen monatlich 13,80 Euro, Frauen 15,49 Euro. Neukunden zwischen 70 und 74 müssen 14,47 Euro (Männer) und 16,16 Euro (Frauen) abführen. Zum Vergleich: Eine von der DAK vermittelte private Zusatzversicherung der Hanse Merkur, die über die oben genannten Leistungen hinaus auch noch die Zuzahlung zu Medikamenten übernimmt, kostet einen 30- jährigen Mann 8,52 Euro im Monat. Eine Frau gleichen Alters muss 10,21 Euro zahlen. Seit Anfang des Jahres bieten gesetzliche Krankenkassen ihren Versicherten exklusive Kooperationsangebote mit privaten Versicherungsgesellschaften an. Kassenpatienten können meist zwischen verschiedenen Zusatzpaketen wählen. Diese rei-chen von der Kostenerstattung bei Brillen, Zuschüssen zum Zahnersatz, Übernahme von alternativen Heilmethoden über Auslandreisekrankenschutz und Krankentagegeld bis hin zum Zwei-Bett- Zimmer mit Chefarztbehandlung. Das Problem: Alle bisherigen Angebote enthalten eine Höchstaltersgrenze, bis zu der die neuen Tarife in Anspruch genommen werden können. Diese liegt meist bei 60 oder 65 Jahren.
Verbraucherschützer sehen das neue Angebot von DAK und Hanse Merkur mit gemischten Gefühlen. "Für Alte und Kranke war es bisher ein Riesenproblem, eine Zusatzversicherung abzuschließen", sagte der Gesundheitsexperte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv), Thomas Isenberg, dem Tagesspiegel. Daher sei der Vorstoß von DAK und Hanse Merkur "innovativ". Allerdings lehnt der Verbraucherschützer Versicherungspakete ab: "Es wäre schön, wenn die Versicherten einzelne Leistungen abrufen könnten". Versicherungspakete seien schwer vergleichbar und enthielten oft auch unnötige Elemente.
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