Der Tagesspiegel: Falsche Ernährung
Berlin (ots)
Ernährungsindustrie und Krankenkassen haben zu einer gemeinsamen Initiative aufgerufen, um dicken Kindern das Abnehmen zu erleichtern. "Wir müssen unsere Maßnahmen bündeln und zusammen handeln", forderte Susanne Langguth, Vorstandsmitglied des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL), dem Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft, im "Tagesspiegel am Sonntag". Der Kampf gegen das Fett finde an zu vielen verschiedenen Plätzen statt. "Das ist frustrierend - wir müssen alle an einem Strang ziehen", sagte sie. Auch Herbert Rebscher, Vizechef der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK), plädierte für ein gemeinsames Vorgehen. "Ich würde davon abraten, für jedes Problem einen neuen Fonds zu gestalten", sagte er. "Am Schluss weiß keiner mehr, wo das Geld eigentlich herkommen soll." Er wandte sich dagegen, den Kampf gegen das Übergewicht allein den Krankenkassen aufzubürden. "Prävention kann nicht allein von den Krankenversicherungen finanziert werden", sagt der DAK-Vorstand. "Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe." Auch der Chef der Gmünder Ersatzkasse, Dieter Hebel, hält mehr vom gemeinsamen Vorgehen. "Wir müssen uns zusammen an einen Tisch setzen und unbedingt etwas tun, damit die Gesundheit der Kinder sich verbessert."
Bislang gibt es mehrere Initiativen gegen die zunehmende Fettleibigkeit. Das Verbraucherministerium plant, einen Fonds zu gründen, aus dem Aufklärungsmaßnahmen für gesunde Ernährung für übergewichtige Kinder finanziert werden sollen. Die Ernährungsindustrie hat Unterstützung unter der Bedingung zugesagt, dass sie Einfluss auf die Verwendung der Mittel nehmen kann. Die Krankenkassen planen eine so genannte Präventionsstiftung. Auch sie soll sich um dicke Kinder kümmern und der Wirtschaft offen stehen. Eine dritte Initiative für mehr Bewegung plant das Gesundheitsministerium.
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