Der Tagesspiegel: DGB, SPD und Gesamtmetall äußern sich zu Aussagen des DIHK-Präsidenten Ludwig Georg Braun
Berlin (ots)
Der DGB sprach am Dienstag von einem Erpressungsversuch, der nicht in die politische Landschaft passt. Braun gehe nach dem Motto vor, entweder wir kriegen unsere Forderung erfüllt, oder wir wandern ab, sagte DGB-Sprecher Hilmar Höhn dem Tagesspiegel. Aber das Instrument der Erpressung gehört nicht in die Auseinandersetzung in der demokratischen Gesellschaft. Wenn es einen Verlagerungsdruck in den Unternehmen gebe, dann sei das vor allem eine Folge der dreijährigen Stagnation der deutschen Wirtschaft, sagte Höhn. Bei der IG Metall hieß es auf Anfrage, die Unternehmer haben den Bogen überspannt. Es wird Zeit, dass in Deutschland wieder über die Verantwortung der Unternehmen für die Gesellschaft gesprochen wird, sagte IG-Metall-Sprecher Georgios Arwanitidis dem Tagesspiegel.
SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler sagte dem Tagesspiegel, es sei eine Schweinerei, wenn Unternehmerverbände dazu aufriefen, dem eigenen Land zu schaden. Braun betätige sich hetzerisch. Auch Andrea Nahles, Mitglied im SPD-Parteivorstand, sagte, Brauns Drohung sei eine plumpe politische Erpressung, um Zugeständnisse beim Emissionshandel zu erreichen. Das ist nicht unpatriotisch, sondern kurzsichtig und unklug, sagte sie dem Tagesspiegel.
Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser stellte sich hinter Braun. Herr Braun hat eine Selbstverständlichkeit ausgesprochen, sagte Kannegiesser dem Tagesspiegel. Die Bedeutung des deutschen Marktes werde für viele Unternehmen relativ zurückgehen und der Standort werde auf Sicht im Verhältnis teuer bleiben. Darauf müssen sich die Firmen in vielfältiger Weise einstellen, sagte Kannegiesser. Mit einer Massenabwanderung rechnet er aber nicht. Natürlich werden wir Unternehmer Deutschland stets Vorrang und besonderes Augenmerk geben, sagte Kannegiesser, schließlich sind die Unternehmen hier verwurzelt.
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