Der Tagesspiegel: "Der Tagesspiegel" Berlin meint zum vermeintlichen Ende des Sparkurses
Berlin (ots)
Gerhard Schröder ruft der Haushaltskonsolidierung ein lautes Adieu zu und hofft, dass es aus dem Wald herausschallt, wie er hineinruft. Dass nämlich ein erleichtertes Volk Vertrauen fasst, seine Sparstrümpfe aufschlitzt, das Geld in den Konsum steckt und aus Dankbarkeit nicht vergisst, bei den anstehenden Wahlen das Kreuzchen bei der SPD zu machen. Aber das Wirtschaftswachstum ist so schwach, dass es den Namen Aufschwung nicht verdient hat. Dem Staat fehlt mehr Geld. Und die Steuerreform mündete weder in ein Stimmungshoch noch in zusätzlichen Konsum. Es droht eine Abwärtsspirale aus Sparen, Konsumverzicht und Angst. Also versucht sich Schröder an einem schwierigen Spagat. Die Botschaft, dass das Schlimmste hinter uns liege, soll so laut wie möglich ins Volk getragen werden. Zugleich wird jede Kehrtwende dementiert. Also bleibt faktisch alles beim Dreiklang aus Reformen, Konsolidierung und Wachstumsförderung. Weil dies Ziele sind, die sich im Praktischen gern widersprechen, bleibt Schröder in der Zwickmühle.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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