Der Tagesspiegel: "Der Tagesspiegel Berlin" meint zum Machtkampf innerhalb der Union:
Berlin (ots)
Merkels männliche Konkurrenten haben begriffen, dass man von Frauen lernen muss. Sie wissen es, seit Angela Merkel die subversiven und weiblichen Muster ihres Aufstiegs hinter sich gelassen und ihre Macht ausübt nach den Regeln, die sie von Helmut Kohl gelernt hat. Die, nebenher gesagt, unter Männern völlig akzeptiert sind. Schnell hatte sich herausgestellt, dass diese Trümmerfrau nicht nach Hause geht, nachdem sie zur Emanzipation vom Übervater Helmut Kohl aufgefordert hatte. Merkel wurde eine zunächst schwache, aber zähe Vorsitzende, die - erneut ein weibliches Muster - neue Kraft aus dem Verzicht schöpfte, dem auf die Kanzlerkandidatur. Friedrich Merz, der danach den Fraktionsvorsitz an Merkel abgeben musste, hat über diesen Vorgang öffentlich Klage geführt. Und damit kenntlich gemacht, dass die CDU-Vorsitzende ihre Macht einsetzt wie ein Mann und dass es eben doch einen Unterschied gibt: Über einen verlorenen Kampf gegen einenmännlichen Konkurrenten beschwert sich niemand öffentlich. Man schlägt am geeigneten Punkt zurück.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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