Der Tagesspiegel: Kommunale Arbeitgeber für weniger Geld und längere Arbeitszeit im öffentlichen Dienst
Berlin (ots)
Die Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst müssen sich auf weniger Urlaubs- und Weihnachtsgeld einstellen. "Derzeit machen diese Sonderzahlungen zusammen etwa ein Monatsgehalt aus, das dürfte etwas weniger werden", sagte Thomas Böhle, Präsident der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Der Vertreter der Kommunen begründete die geplanten Kürzungen mit der Reform des öffentlichen Tarifrechts, über die derzeit verhandelt wird. "Das neue Recht kostet Geld. Deshalb kann es 2005 und 2006 keine linearen Einkommenserhöhungen geben", sagte Böhle. Er sehe auch "keinen Spielraum für eine Einmalzahlung". Der Arbeitgebervertreter forderte ferner "eine Verlängerung der Arbeitszeit, weil die kommunale Finanzlage und insbesondere die Wettbewerbssituation kommunaler Unternehmen dies gebieten". Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi "muss sich bewusst sein, dass weitere Privatisierungen anstehen, wenn längere Arbeitszeiten tabu bleiben sollten". Der Verhandlungsführer der Kommunen äußerte schließlich Kritik an den Bundesländern, die an dem Reformprozess nicht beteiligt sind: "Einige Länder wollen alles: Längere Arbeitszeit, Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld, mehrere Nullrunden und Abschaffung der Unkündbarkeit nach 15 Dienstjahren. Aber alles geht nicht, da muss man auch als Arbeitgebervertreter Realist sein", sagte Böhle dem "Tagesspiegel".
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