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Der Tagesspiegel: Friedman: Mehrheit der Deutschen nimmt die Gefahr durch den Rechtsextremismus nicht ernst

Berlin (ots)

Berlin. Der TV-Moderator und frühere Vizepräsident
des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, hat der
Mehrheit der Deutschen vorgeworfen, die Gefahr, die vom
Rechtsextremismus ausgeht, nicht ernst zu nehmen. Friedman sagte im
Berliner „Tagesspiegel" (Freitagsausgabe): „Unanständig ist eine
Gesellschaft, die sich nicht in dem Maße vom Erstarken der NPD
bedroht fühlt, wie eine Minderheit das tut. Eine solche Gesellschaft
wird dann auch nicht zum Schutzschild".
Friedman präzisierte im Tagesspiegel, seine vor kurzem im
Fernsehen gemachte Äußerung, wonach er sich immer häufiger die Frage
stelle, ob es richtig sei, „in diesem Land zu leben". Er sei nicht
bereit, hinzunehmen, dass es in dieser Gesellschaft etwa 15 Prozent
Rassisten oder Antisemiten geben, stelle sich aber als Vater die
Frage: „Muss ich meinem Kind in dem Land, das Auschwitz erfunden hat,
in dem Land, wo viele Deutsche Auschwitz exekutiert haben, die
aktuelle Nazi-Konfrontation antun?". Friedman bezeichnete die
Bundestagswahl 2006 als seinen „nächsten Lackmustest".
Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzler Gerhard Schröder
forderte der TV-Moderator auf, die Auseinandersetzung mit dem
Rechtsextremismus auf die „Kernagenda" zu nehmen.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Tel. 030/26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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