Der Tagesspiegel: Bundestrainer Jürgen Klinsmann hat seine Wertschätzung gegenüber Bundeskanzler Gerhard Schröder betont
Berlin (ots)
Auf die Frage, ob ihm Schröders Hang zur Risikobereitschaft gefalle, sagte Klinsmann: "Ich verfolge die Politik ja auch nur über die Medien. Persönlich kann ich nur sagen, dass ich vom Bundeskanzler ein sehr positives Bild habe. Er ist ein Mann, der geradlinig seine Entscheidungen trifft und seinen Weg geht. Das imponiert mir."
Klinsmann betonte, dass seine Wahlempfehlung für Schröder aus dem Jahr 2002 "keine parteipolitische war, sondern eine für den Menschen Gerhard Schröder, den ich sehr schätze". Klinsmann sagte zudem:
"Die wenigen Gespräche, die ich mit ihm geführt habe, haben mir viel Spaß gemacht. Darauf basiert meine Unterstützung. Ich kann ja nicht beurteilen, was Rot-Grün nun alles richtig macht oder Schwarz-Gelb alles besser machen würde. Da halte ich mich heraus, da habe ich auch den Kopf nicht frei, denn den habe ich zurzeit mit der Nationalmannschaft voll. Aber die Person Gerhard Schröder genießt meine Wertschätzung, und daran hat sich nichts geändert."
Klinsmann äußerte sich im Interview auch über die Grundstimmung in Deutschland und sagte:
"Es hat sich wahnsinnig viel getan seit der Wiedervereinigung. Ich weiß nicht, wie viele Länder so etwas hätten leisten können wie den Wiederaufbau von Ostdeutschland. Das war doch eine unglaubliche Aufgabe, Millionen von Menschen zu integrieren, dazu die vielen, die aus dem Ausland einströmen. Wir vergessen viel zu leicht, dass wir viele Dinge bewegt haben. Das liegt vielleicht daran, dass wir lieber die 20 Prozent beobachten, die nicht so gut laufen als die 80 Prozent, die positiv laufen. Da bewundere ich die Trainer in der Bundesliga. Wenn sie zehn Fragen gestellt bekommen, dann sind neun davon negativ. Wenn ich damit ständig konfrontiert werden würde, dann hätte ich schon längst keine Lust mehr auf Interviews."
Klinsmann nannte Berlin als Beispiel für die große Leistungen und findet:
"Schauen Sie sich doch diese Stadt an, das Zusammenwachsen von Ost und West. Ich bin alle halbe Jahre hier und ich muss sagen: Berlin hat sich gigantisch entwickelt! Was hier für eine Energie ist, was die Menschen hier geschafft haben, das ist faszinierend. Wir machen uns das selbst leider viel zu selten klar."
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