Der Tagesspiegel: BfA: Abschlagsfreie Rente nach 45 Arbeitsjahren "ungerecht"
Berlin (ots)
Die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) hat die Pläne der Union kritisiert, Menschen nach 45 Beitragsjahren schon im Alter von 63 Jahren ohne Abschläge in Rente zu schicken. Der frühere BfA- Direktor Klaus Michaelis bezeichnete dies im "Tagesspiegel" (heutige Samstagausgabe) als "ungerecht". Vor allem Männer würden davon profitieren. Derzeit erreichen nach BfA-Angaben knapp 50 Prozent der Männer 45 Beitragsjahre, bei den Frauen sind es knapp acht Prozent. "Für Frauen wäre das ein riesiger Nachteil", sagte Michaelis. Außerdem wäre es ungerecht, wenn jemand, der zwar nur 43 Jahre gearbeitet habe, aber höhere und insgesamt mehr Beiträge als ein Durchschnittsverdiener mit 45 Arbeitsjahren gezahlt habe, weiterhin Abschläge in Kauf nehmen müsste. "Rentenabschläge sollten versicherungsmathematisch fair kalkuliert sein und weder zur Belohnung noch zur Bestrafung eingesetzt werden", sagte Michaelis. Michaelis, der zum 1. Juli in Rente gegangen ist, sprach sich grundsätzlich dafür aus, Kindererziehung bei der Rente stärker zu belohnen. Er regte an, dafür die Kindererziehungszeiten auszuweiten. Die Union erwägt einen Kinderbonus bei den Beiträgen. "Aktuell scheitert jede Veränderung an der Finanzierbarkeit", sagte Michaelis.
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