Der Tagesspiegel: Korruptions-Experten: Skandale schaden Standort Deutschland - Infineon-Aufsichtsrat fühlt sich schlecht informiert
Berlin (ots)
Die Skandale bei Infineon, VW und anderen Unternehmen bringen den guten Ruf des Standorts Deutschland in Gefahr. Diese Häufung von Schmiergeld- und Korruptionsfällen und die gewachsene Aufmerksamkeit der deutschen Öffentlichkeit werden sich langfristig auf die Wahrnehmung der Korruption in Deutschland auswirken, sagte Peter Eigen, Präsident von Transparency International (TI), dem Tagesspiegel (Montagausgabe). Das Image Deutschlands leidet darunter.
Auch Steffen Salvenmoser, Korruptionsexperte bei Pricewaterhouse Coopers (PwC), sieht den guten Ruf der deutschen Wirtschaft in Gefahr: Der Schaden wäre groß, wenn jetzt nicht schnell etwas dagegen unternommen wird", sagte er dem Tagesspiegel.
Auch bei der Organisation Invest in Germany, die im Ausland für Deutschland als Investitionsstandort wirbt, fürchtet man, dass die Skandale nicht folgenlos bleiben. Wenn wir nicht aufpassen, könnte das Vertrauen, das Deutschland als Standort genießt, erschüttert werden, sagte Geschäftsführer Gerhart Maier dem Tagesspiegel. Noch sei das aber kein Thema unter ausländischen Investoren.
Mit Blick auf die Veröffentlichung der Quartalszahlen von Infineon am Dienstag und die Aufsichtsratssitzung am Donnerstag forderten Aktionäre und Aufsichtsräte lückenlose Aufklärung. Wir wissen erst einen geringen Prozentsatz von dem, was da alles gelaufen ist, sagte Klaus Schneider von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), dem Tagesspiegel. Da werden mit Sicherheit die Fetzen fliegen, hieß es in Arbeitnehmer-Kreisen. Nach Tagesspiegel- Informationen sollen sich mehrere Aufsichtsratsmitglieder beklagt haben, über die Vorwürfe gegen den zurückgetretenen Chip-Vorstand von Zitzewitz mangelhaft informiert worden zu sein.
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