Der Tagesspiegel: Verdi fordert Entschädigung der Beschäftigten für längere Ladenöffnung
Berlin (ots)
Angesichts der vielerorts verlängerten Öffnungszeiten im Einzelhandel verlangt die Gewerkschaft Verdi von den Arbeitgebern umfangreiche Entschädigungen für die Beschäftigten. "Wer abends noch länger im Laden stehen soll, muss dafür auch angemessene Zuschläge bekommen", sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Margret Mönig-Raane dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Ich wüsste nicht, warum wir im Vergleich zur jetzigen Regelung Abstriche machen sollten." Es könne nicht sein, dass die Beschäftigten nicht nur länger arbeiten, sondern dafür auch noch bezahlen sollten. "Für ihre Experimente sollen die Arbeitgeber gefälligst selbst aufkommen."
Derzeit bekommen die Beschäftigten nach 18.30 Uhr 20 Prozent mehr und nach 20 Uhr 50 Prozent mehr. Den entsprechenden Manteltarifvertrag haben die Arbeitgeber aber zum Jahresende gekündigt. Verdi entgegnet, dass die Konjunktur besser geworden ist. "Ich sehe nicht ein, warum wir den Beschäftigten in dieser Situation Geld wegnehmen sollten - die Bedingungen des Manteltarifvertrags müssen weiter gelten." Wer Kinder oder Angehörige zu versorgen habe, müsse ohnehin auf Wunsch ganz aus der längeren Öffnung herausgehalten werden, sagte die Verdi-Funktionärin.
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