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Der Tagesspiegel: ARD-Programmdirektor Günter Struve: "Wenn es zu einem Problem mit Günther Jauch kommen sollte, würde ich sofort das Handtuch werfen. Aber sofort"

Berlin (ots)

ARD-Programmdirektor Günther Struve hat im Gespräch
mit dem "Tagesspiegel am Sonntag" (Ausgabe 3.12..2006) betont, dass 
er bei der künftigen Zusammenarbeit der ARD mit Günther Jauch ab 
September 2007 keinerlei Komplikationen erwartet. Struve: "Was ich 
absolut ausschließen kann, ist, dass es bei Günther Jauch zu 
irgendwelchen Problemen kommen wird." Struve verbindet damit gar 
seine Zuklunft als Programmdirektor: "Wenn es aber doch zu einem 
Problem kommen sollte, würde ich sofort das Handtuch werfen. Aber 
sofort." Günther Jauch hat mit der ARD unter anderem vereinbart, dass
er sich seine künftigen Werbeverträge vom zuständigen NDR genehmigen 
lassen wird.
Zur Sendung von Günther Jauch, die die politische Talkshow "Sabine 
Christiansen" ablösen wird, sagte Struve: "Es wird ein 
gesellschaftspolitischer Diskurs werden. Jauch ist ein Zoon 
politicon. Wenn Politik in der Luft liegt, wird auch er anspringen, 
also politischer werden. Jauch hat da eine bessere Nase als viele 
andere." Struve betonte, dass Sabine Christiansen nicht aufhören 
musste, sondern aufhören wollte: "Frau Christiansen wollte mehr Zeit 
für sich und ihr Privatleben. Diesem Wunsch haben wir natürlich 
entsprochen."
Über Harald Schmidt, der im kommenden Februar die Show "Pssst" im 
ARD-Werberahmenprogramm wiederbeleben wird, sagte Struve: "Dass der 
Mann sich überhaupt an ein so harmloses Format wie ,Pssst' wagt, 
finde ich sehr beachtlich. Ein solches Risiko zu gehen! Der Vorabend 
ab 18 Uhr 50 ist schwierigstes Terrain. Also: Chapeau, Herr Schmidt!"
Für eine Sendung wie "Pssst" brauche es allen Mut, und Schmidt sei, 
sagte Struve, "mutig und klug. Das Herausragende an Harald Schmidt 
ist, dass er zu seinem jeweiligen Arbeitgeber steht und auch 
schwierige Aufgaben übernimmt. Dafür hat er meinen ganzen Respekt."
Der ARD-Programmdirektor zeigte sich sehr zufrieden darüber, dass das
Erste das Fernsehjahr 2006 als Marktführer abschließen wird. "Die ARD
ist so erfolgreich wie seit 1991 nicht mehr. Nimmt man die Dritten 
Programme hinzu, übertrifft der Erfolg 2006 sogar den von 1991", 
sagte Struve, der noch bis Oktober 2008 im Amt sein wird. Der Erfolg 
der ARD sei um so bemerkenswerter, als es "in diesem Nicht-Wahljahr 
politische Informationen unglaublich schwer hatten. Nicht einmal die 
diversen Landtagswahlen haben das andern können." Laut Struve habe 
2006 nur eine aktuelle Informationssendung, die "Tagesthemen",  im 
deutschen Fernsehen zulegen können, und das auch nur durch die 
Vorverlegung des Starttermins auf 22 Uhr 15. Alle anderen Formate, 
selbst die "Tagesschau", hätten an Akzeptanz verloren.
Klarer Gewinner unter den Sendungen im Ersten sei der 
"Scheibenwischer". Die Kabarett-Sendung habe in diesem Jahr mehr 
Zuschauer als jede andere ARD-Sendung dazu gewonnen, mehrere 
Hunderttausend. Für das nächste Jahr kündigte der 
ARD-Programmdirektor unter anderem das neue Format "Pilawas Zeitreise
- Die große Geschichtsshow" an. Spannend wird es auch bei der Vergabe
der Übertragungsrechte der Fußball-EM 2008: "Die ARD hat bislang 
keine Rechte gekauft", sagte Struve.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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