Der Tagesspiegel: Im November 1100 rechte Straftaten - Höchststand erwartet
Berlin (ots)
Deutschland steuert bei der rechtsextremen Kriminalität offenbar auf einen neuen traurigen Rekord zu. Bundesweit hat die Polizei von Januar bis November nach vorläufigen Zahlen 11254 rechte Straftaten registriert, wie der "Tagesspiegel" (Freitag-Ausgabe) berichtet. Experten gehen bereits jetzt davon aus, dass 2006 so viele rechtsextremistische Delikte registriert werden wie in den fünf Vorjahren seit 2001 nicht, als ein neues System zur Erfassung politisch motivierter Gewalt eingeführt wurde. Wie die Bundesregierung auf eine Anfrage von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linkspartei/PDS) mitteilte, wurden im November bundesweit insgesamt 1100 rechte Straftaten gemeldet - mehr waren es im vergangenen Jahr nur in den Monaten Mai, Juni und Oktober. Darunter waren 64 Gewalttaten und 781 Propagandadelikte, wie es in der dem "Tagesspiegel" vorliegenden Bilanz weiter heißt. Bei 180 Straftaten, darunter 46 Propagandadelikten und 33 Gewalttaten, sei ein fremdenfeindlicher Hintergrund festgestellt worden. 45 Verletzte wurden verzeichnet. Die meisten rechten Straftaten im November wurden in Nordrhein-Westfalen verzeichnet (176), schon auf Platz zwei folgt Berlin mit 164 Straftaten, noch vor Niedersachsen (148), Sachsen (116) und Bayern (97). Die Regierung weist wie immer darauf hin, dass die Statistik noch nicht abschließend sei, sondern sich aufgrund von Nachmeldungen noch und teilweise erheblich verändern könne.
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