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Der Tagesspiegel: Nach Erfahrungen in Thüringen warnt SPD-Landeschef Matschie vor bundesweitem Betreuungsgeld

Berlin (ots)

Berlin - Nach knapp einem Jahr Erziehungsgeld für
zweijährige Kinder in Thüringen warnt SPD-Landeschef Christoph 
Matschie die Bundespolitik vor der Einführung eines Betreuungsgeldes 
für Eltern, die ihre Kinder zu Hause erziehen wollen. Thüringen zeige
die "Gefahr für eine bundesweite Einführung des Betreuungsgeldes", 
sagte Matschie dem Berliner "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe). Mit 
der Einführung des Betreuungsgeldes werde unweigerlich an der 
Krippen- und Kindergartenfinanzierung gespart. "Thüringen", sagt 
Matschie, "ist ein Beleg dafür, warum es kein bundesweites 
Betreuungsgeld geben darf."
Die CDU-Landesregierung zahlt seit Sommer 2006 Eltern von 
zweijährigen Kindern monatlich (einkommensunabhängig) ein 
Erziehungsgeld von 150 Euro. Zweitgeborene erhalten 200 Euro, 
Drittgeborene 300 Euro. Eltern, die ihr Kind in einer Krippe betreuen
lassen wollen, müssen den Betrag an den Träger abgeben. Die Umsetzung
kostet das Land 38 Millionen Euro im Jahr, die zuvor aus dem 
Landesförderbudget für Kindergärten gestrichen wurden. Ein Bündnis 
aus Elterninitiativen, Trägereinrichtungen, Gewerkschaften und 
Parteien - unter anderem der SPD - strengt zur Zeit ein Volksbegehren
gegen die thüringische Familienpolitik an. Der Vorwurf: Seit der 
Einführung des Erziehungsgeldes sind die Kindergärten und -krippen 
unterfinanziert.
Nach ersten Statistiken leiten zwischen 66 und 70 Prozent der 
Eltern das Erziehungsgeld zur Betreuung ihrer Kinder an Krippen 
weiter. Anfang 2006 wurden noch rund 80 Prozent der Zwei- und 
Dreijährigen in Kindergärten betreut.
Bei Rückfragen:
Der Tagesspiegel
Politikredaktion
Tel.: 030/26009389

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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