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DNR zur UN-Konferenz "Biologische Vielfalt": "Der große Durchbruch blieb aus" - Generalsekretär Röscheisen: "Schutz der biologischen Vielfalt muss Topthema des nächsten G-8-Gipfels werden!"
Bonn (ots)
Nach einem zweiwöchigen Verhandlungsmarathon der 188 Vertragsstaaten der Konvention Biologische Vielfalt (CBD) in der südbrasilianischen Stadt Curitiba gab es zwar 30 Einzelentscheidungen. "Der große Durchbruch blieb aber aus", sagte DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen als Beobachter der Konferenz.
Immerhin konnte der drohende kommerzielle Einsatz der "Terminator-Biotechnologie" verhindert werden. Dabei wollen internationale Agrarkonzerne gentechnisch veränderte Pflanzen mit sterilem Samen durchsetzen. Statt wie bisher eigenes Saatgut einzusetzen, müssen die Landwirte dann auf konzerneigenes zurückgreifen und werden davon abhängig gemacht.
Der milliardenschwere Markt mit genetischen Ressourcen, von Entwicklungsländern als "Biopiraterie" bezeichnet, soll bis 2010 durch rechtsverbindliche Regelungen eingeschränkt werden. Die bisher völlig unkontrollierte Nutzung natürlicher Ressourcen - vor allem in Entwicklungsländern - ist der Hauptgrund, warum die USA der CBD nicht beigetreten sind.
Völlig ungeklärt geblieben ist bei der Konferenz die zur Sicherung der biologischen Vielfalt längst überfällige Einrichtung großflächiger Schutzgebiete, etwa im Regenwald oder in den internationalen Gewässern der Weltmeere.
Versagt hat die Konferenz auch bei der Eindämmung umweltschädlicher Subventionen. 850 Milliarden Dollar gehen jedes Jahr weltweit in umweltschädliche Subventionen für Landwirtschaft, Energie, Verkehrswege, Forstwirtschaft und Fischerei. "Durch den Abbau dieser Summen würden Gelder für den Aufbau von Schutzgebieten und die Armutsbekämpfung frei", betonte der DNR-Generalsekretär.
Auch innovative Finanzierungsinstrumente, wie die Einführung einer Abgabe auf Flugtickets, seien bei der Konferenz ein Tabuthema geblieben, beklagte Röscheisen. Dabei würde eine solche Abgabe (von 10 Euro pro Flug innerhalb und 30 Euro außerhalb der EU) allein in der EU jährlich 6 Milliarden Euro erbringen. Schließlich blieb die Einführung einer Haftungsregelung für die Schädigung der biologischen Vielfalt durch die Industrie ebenfalls außen vor.
Christoph Markl-Meider, DNR-Presse
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