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WM: Ehrentribüne muss leer bleiben - Politiker sollten nicht nach Russland reisen!

Deutsche Politiker sollten nicht zur Fußball-WM nach Russland reisen: Putins Verbrechen nicht verharmlosen! - Nach Besetzung der Krim und Abschuss von MH 17 muss Ehrentribüne leer bleiben!

--- Göttingen, den 4. Juni 2018 --- Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert Deutschlands Politikerinnen und Politiker auf, nicht zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Russland zu reisen. "Der russische Präsident Wladimir Putin will die WM nutzen, um sein im Ausland angeschlagenes Image aufzubessern. Doch wer Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht, gehört vor den Internationalen Strafgerichtshof und nicht auf eine Ehrentribüne im Fußballstadium. Wer sich mit Putin im Stadion zeigt, brüskiert die Opfer seiner Gewalt und fördert die Straflosigkeit in der Welt", erklärte der GfbV-Direktor Ulrich Delius am Montag in Göttingen. "Denn die implizite Botschaft ist, dass man ohne Folgen völkerrechtswidrig eine Region wie die Krim militärisch besetzen oder von seinen Soldaten eine Verkehrsmaschine mit 298 Passagieren abschießen lassen kann, um sich wenige Jahre später als Gönner der Sportwelt und Förderer des internationalen Friedens und der Völkerverständigung feiern zu lassen."

"Wenn staatliche Würdenträger und Sport-Funktionäre nun die angebliche Trennung von Sport und Politik betonen, dann ist dies weltfremd. Immer häufiger nutzen Diktaturen oder autoritär geführte Staaten große Sportereignisse wie Olympiaden und Fußball-Weltmeisterschaften, um ihr Ansehen aufzupolieren", betonte Delius. "Es ist ein grundsätzliches Problem, auf das die FIFA endlich mit einer Reform des Auswahlmodus für die Austragungsorte von Großveranstaltungen reagieren muss."

"Es ist irritierend, dass Innenminister Horst Seehofer zur WM nach Russland reisen will. Wo bleibt nach der Durchsetzung der "Kreuzpflicht" für alles Landesbehörden Bayerns das christliche und moralische Engagement der CSU für die fast 300 Zivilisten, die nach Erkenntnissen eines unabhängigen internationalen Expertenteams beim Abschuss ihres Flugzeuges vor vier Jahren durch eine Rakete des russischen Militärs getötet wurden? Allein das Gedenken an die dabei getöteten 80 Kinder sollte alle Reisepläne zu Putins Festspielen verbieten", forderte Delius.

Auch die militärische Besetzung der Krim war ein massiver Bruch des Völkerrechts, der nicht ignoriert werden dürfe. Dort würden Gegner der russischen Besetzung weiterhin eingeschüchtert und willkürlich festgenommen. "Wer Straflosigkeit weltweit bekämpfen will, muss sich auch an seine eigenen Standards halten und darf sie nicht für Populismus und Wahlkampfinteressen opfern", sagte Delius.

Ulrich Delius ist zu erreichen unter Tel. 0160/95671403

Gesellschaft für bedrohte Völker
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