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Internationaler Tag des Kindes: Hilfe und Aufmerksamkeit für Rohingya-Kinder gefordert

Internationaler Tag des Kindes:

  • Rohingya-Kinder in den Flüchtlingslagern in Bangladesch brauchen dringend Hilfe
  • Eingeschränkte Bewegungsfreiheit ohne Aussicht auf Ausbildung
  • Besonderes Risiko von Missbrauch, Ausbeutung und geschlechterspezifischer Gewalt

Anlässlich des Internationalen Tages des Kindes am heutigen 1. Juni fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) mehr Aufmerksamkeit und internationale Hilfe für die Rohingya-Kinder in den Flüchtlingslagern in Bangladesch. Nach dem Militärputsch in Myanmar im Jahr 2021 stieg die Anzahl der nach Bangladesch geflüchteten Rohingya auf mehr als eine Million. Mehr als die Hälfte von ihnen sind unter 18 Jahre alt. „Ohne Hoffnung auf Rückkehr leben sie in Hütten aus Bambus und dünnen Plastikplanen. Die überfüllten und schmutzigen Flüchtlingslager sind anfällig für Brände. In den Jahren 2021 und 2022 gab es 222 Brände, davon 60 durch Brandstiftung verursacht“, berichtet Jasna Causevic, GfbV-Referentin für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung. „Dazu kommen häufige Naturkatastrophen. Jüngst traf der Zyklon Mocha nach UN-Schätzungen Hunderttausende Menschen in den Flüchtlingslagern, in den myanmarischen Bundesstaaten Rakhine, Chin und den Regionen von Magway und Sagaing. Dort leben 4,5 Millionen Menschen. 3,1 Millionen von ihnen galten bereits im Vorfeld aufgrund prekärer Lebensumstände als besonders gefährdet.“ Hunderttausende seien jetzt ohne Nahrung, Wasser, Medikamente und Unterkunft.

In Bangladesch leben die Rohingya-Kinder unter eingeschränkter Bewegungsfreiheit ohne Aussicht auf Ausbildung. Ihre Situation in dem größten und am dichtesten besiedelten Flüchtlingslager der Welt in Cox´Bazar ist gefährlich. Kinder sind einem besonderen Risiko von Missbrauch, Ausbeutung und geschlechterspezifischer Gewalt ausgesetzt. Schlechte sanitäre Verhältnisse führen zu Krankheiten. Rund 45 Prozent der Rohingya-Familien leiden unter Mangelernährung. Im Jahr 2021 verloren rund 21.000 geflüchtete Rohingya im Lager nahe der Stadt Cox’s Bazar ihre Unterkünfte. Die Regierung Bangladeschs plant eine weitere Umsiedlung der Geflüchteten auf die Insel Bhasan Char. Trotz Protesten und obwohl die Vereinten Nationen die Insel zunächst als unbewohnbar einstuften, wurden schon etwa 28.000 Rohingya gegen ihren Willen auf diese Insel gebracht. Menschen berichten von sexueller Belästigung und Missbrauch durch Polizei und Marinebeamte auf Bhasan Char.

„Auch für die Kinder der Rohingya gilt die Kinderrechtskonvention!“, erinnert Causevic. „Kinderrechte sind Menschenrechte. Sie müssen für alle Kinder gelten. Dass die internationale Gemeinschaft das immer wieder vergisst, ist beschämend.“ Das Regime in Myanmar müsse unverzüglich zur Verantwortung gezogen werden. Rohingya müssten nach Jahren der Qual endlich in Sicherheit und Würde zurückkehren dürfen. „Wenn wir nicht mit anderen demokratischen Staaten in einer Koalition der Willigen praktische Maßnahmen ergreifen, um diese Kinder zu retten, versagen wir nicht nur als Politiker, Menschenrechtler und Helfer, sondern auch als Eltern, denen das Leid der Kinder egal ist!“, so Causevic.

Sie erreichen Jasna Causevic unter j.causevic@gfbv.de oder 0551/49906-16.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Postfach 2024
D-37010 Göttingen
Tel.: +49 551 499 06-21
Fax: +49 551 580 28
E-Mail:  info@gfbv.de
www.gfbv.de
Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat
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