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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Gewaltsamer Konflikt mit Mashco Piro in Peru: „Dringender Handlungsbedarf zum Schutz indigener Völker“

Der aktuelle gewaltsame Vorfall zwischen Mitgliedern eines unkontaktierten Volks und Holzfällern in der peruanischen Amazonasregion verdeutlicht die wachsende Bedrohung für in freiwilliger Isolation lebende Gemeinschaften durch illegale Abholzungen, warnt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). Mindestens zwei Holzfäller wurden am vergangenen Donnerstag durch Pfeile getötet, als sie in das angestammte Territorium der indigenen Gemeinschaft eindrangen. Es ist bereits der zweite Vorfall innerhalb kürzester Zeit.

„Der Druck auf die Territorien indigener Völker, die in freiwilliger Isolation leben, nimmt stetig zu. Diese Vorfälle unterstreichen den dringenden Handlungsbedarf zum Schutz eben jener Völker und ihrer Gebiete“, erklärt Jan Königshausen, GfbV-Referent für Indigene Völker. „Das peruanische Kultusministerium muss seiner Verantwortung nachkommen und sicherstellen, dass die indigenen Territorien als unantastbar anerkannt und nicht für die kommerzielle Nutzung freigegeben werden.“

„Die Vergabe von Holzkonzessionen in indigenen Gebieten führt unweigerlich zu Konflikten. Das Recht der indigenen Völker auf ihr Land wird wissentlich verletzt. Es kommt zu erzwungenen Erstkontakten, die für beide Seiten gefährlich sind. Wenn die Territorien nicht geschützt werden, werden die Auseinandersetzungen weiter zunehmen. Opfer werden dabei auch die Holzarbeiter, die von den Firmen unter Missachtung ihrer Verantwortung in lebensgefährliche Situationen gebracht werden“, warnt der Menschenrechtler.

„Indigene Völker in freiwilliger Isolation entscheiden sich bewusst gegen den Kontakt mit der Außenwelt, um ihre Lebensweise, ihre Kultur und ihre Existenz zu schützen“, so Königshausen. „Es ist entscheidend, dass diese Gemeinschaften nicht stigmatisiert oder als Aggressoren dargestellt werden. Indigene Völker auf der ganzen Welt sind Opfer einer zunehmenden Invasion ihrer Territorien. Die Gewalt ist eine direkte Folge der Missachtung ihrer Landrechte und der Gefährdung ihrer Lebensweise im Einklang mit der Natur“, erklärt der Referent für Indigene Völker.

Sie erreichen Jan Königshausen unter j.koenigshausen@gfbv.de oder 0551/49906-14.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Pressereferat
Sarah Neumeyer
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