Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Interviewangebot für Pressevertreter (18.2.): Roma aus der Ukraine gründen in Göttingen neuen Verein zur Unterstützung der Minderheit
Kurz vor dem dritten Jahrestag des vollumfänglichen Angriffs Russlands auf die Ukraine treffen sich ukrainische Roma-Vertreter am Dienstag, 18. Februar, in Göttingen, um einen neuen Verein zu gründen, der sich gegen Antiziganismus und für die Interessen der Roma einsetzen soll. Ein Ziel des Vereins ist die Stärkung und Verteidigung der Rechte der Roma sowohl im als auch nach dem Krieg in der Ukraine. Geplant sind Projekte in den Bereichen politische Bildung, Kultur, humanitäre Hilfe, Austausch und Advocacy.
Die rund 400.000 Roma in der Ukraine sind eine der Minderheiten, die am stärksten unter dem Krieg leiden. Trotz der verbreiteten Diskriminierung kämpfen viele Roma Seite an Seite mit ihren ukrainischen Mitbürgern gegen die russischen Invasoren. Ein überproportional hoher Anteil der Binnenvertriebenen in der Ukraine sind Roma. Sie leiden zudem unter systematischer Diskriminierung, Armut und einem fehlenden Zugang zu Arbeit, Wohnraum, Gesundheitsversorgung und Bildung.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) arbeitet seit mehreren Jahren eng mit Roma aus der Ukraine zusammen, setzt sich für ihre Rechte und ihren Schutz ein und hat den Prozess der Vereinsgründung begleitet.
Interviewangebot für Pressevertreter
Gern möchten wir Sie am Dienstag, 18. Februar, zu einem Gespräch mit zwei der Vorsitzenden des neuen Vereins in das Bundesbüro der Gesellschaft für bedrohte Völker, Geiststr. 7 in Göttingen, einladen.
Janush Panchenko ist Historiker und Ethnograph. Er war Leiter eines Jugendzentrums für Roma in Khakova in der Region Cherson, als der Krieg seine Heimatstadt zerstörte und die russische Armee die Stadt besetzte. Er setzte sich in der Kriegssituation dafür ein, dass humanitäre Hilfe an die gesamte Zivilbevölkerung verteilt wurde. Aus Sicherheitsgründen musste er die Ukraine verlassen und engagiert sich seitdem aus dem Exil für Roma in der Ukraine.
Natali Tomenko stammt aus Kremenchuk in der Ukraine. Sie ist Grafikdesignerin, Künstlerin und stellvertretende Vorsitzende von ARCA (Agency for the advocacy of Roma culture in Ukraine). Sie kuratierte 2019 eine Ausstellung über die Ermordung der Roma im Holocaust und setzt sich für die Unterstützung der jungen Roma-Generation in der Ukraine ein.
Bei Interesse an einem Interview wenden Sie sich bitte zur Terminabsprache an Sarah Reinke, Leiterin der Menschenrechtsabteilung der GfbV, unter 0551/49906-13 oder s.reinke@gfbv.de.
Gesellschaft für bedrohte Völker Pressereferat Sarah Neumeyer Postfach 2024 D-37010 Göttingen Tel.: +49 551 499 06-21 Fax: +49 551 580 28 E-Mail: presse@gfbv.de www.gfbv.de Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat