Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Abtritt von IOC-Präsident Bach: „Williger Helfer von Diktatoren und Kriegsverbrechern“
„Thomas Bach hat Wladimir Putin und Xi Jinping treu und beharrlich bei ihren Bemühungen unterstützt, mit den Olympischen Spielen ein geschöntes Bild ihrer verbrecherischen Regime zu zeichnen. Er ist der willige Helfer von Diktatoren, Kriegsverbrechern und Völkermördern.“ Diese Bilanz zieht die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) zum Ende der zwölfjährigen Amtszeit von Bach als Präsident des Internationalen Olympischen Komitees.
Thomas Bach schwieg zu Menschenrechtsverletzungen und spielte Diktatoren mit seiner Politik der vermeintlichen Depolitisierung der Olympischen Spiele in die Karten, kritisiert die Menschenrechtsorganisation. Er trug den heuchlerischen Ansatz seiner Vorgänger, dass Sport und Politik getrennt betrachtet werden müssen, ins 21. Jahrhundert.
„Bach hat sich von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping mit einem Orden auszeichnen lassen, statt dessen Unterdrückung und Verfolgung der Uiguren, Tibeter, Mongolen und Hongkonger offen anzusprechen. Unter Bach hat das IOC stets auf die völkermordleugnende Kraft der Olympischen Spiele gesetzt“, kritisiert Hanno Schedler, Referent für Genozid-Prävention und China-Experte der GfbV. Erst vor wenigen Wochen lobte Bach im chinesischen Staatsfernsehen die Leistungen von Xi für die olympische Bewegung. Er bezeichnete ihn als „visionären Anführer, der immer weit nach vorne schaut“. Xi, so Bach, teile die Mission der Olympischen Spiele, zu vereinen und Menschen unabhängig von ihrem politischen Hintergrund zusammenzubringen. „Thomas Bach hatte als Deutscher angesichts des Propagandaerfolgs der Nazis durch die Olympischen Spiele in Berlin 1936 eine besondere Verantwortung, für Menschenrechte einzustehen. Stattdessen hat er die Nähe zu Diktatoren gesucht und genossen. Seine Bilanz nach zwölf Jahren als Chef des IOC ist verheerend“, kritisiert Schedler.
Kurz vor der Annexion der Krim 2014 unterstützte Bach durch die Austragung der Olympischen Winterspiele in Sotschi die menschenrechtsverachtende und imperialistische Politik des russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Bach hat zugelassen, dass Putin die Vorbereitungen auf die Winterspiele für weitere Repressionen gegen die russische Zivilgesellschaft nutzte. Unter dem Vorwand, die Sicherheit der Olympischen Spiele garantieren zu müssen, ging das russische Regime gegen Nichtregierungsorganisationen, Akteure der Zivilgesellschaft, Migranten und Minderheiten vor. Davon ganz besonders betroffen war die Bevölkerung im Nordkaukasus, in unmittelbarer Nachbarschaft von Sotschi“, erklärt Sarah Reinke, Leiterin der Menschenrechtsarbeit und Osteuropa-Expertin der GfbV. „Seine Putin-freundliche Politik setzte Bach trotz der Annexion der Krim und des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine fort. Seit 2023 sorgt Bach dafür, dass die Diskussion über die Wiederzulassung russischer Sportler zu Olympischen Spielen nicht abreißt“, kritisiert Reinke. In diesem Jahr setzte er sich dafür ein, dass die russischen Mannschaften an den für 2026 geplanten Spielen in Cortina D’Ampezzo teilnehmen.
Sie erreichen Hanno Schedler unter h.schedler@gfbv.de oder 0551/49906-15.
Sie erreichen Sarah Reinke unter s.reinke@gfbv.de oder 0551/49906-13.
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