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Sudan-Konferenz hat Chance vertan - keine konkreten Schritte zur Rettung der Zivilbevölkerung

Sudan-Konferenz hat Chance vertan - Keine konkreten Schritte zur Rettung der Zivilbevölkerung

Als „vertane Chance zur Rettung der Zivilbevölkerung“ hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die „enttäuschenden Ergebnisse“ der internationalen Sudan-Konferenz in London kritisiert. „Die Konferenz hätte die Gelegenheit für ganz konkrete Vereinbarungen geboten, die Konfliktparteien wirksam unter Druck zu setzen und den Krieg zu beenden. Denn unter den 20 teilnehmenden Ländern waren auch Staaten, die den Sudan mit Waffen überschwemmen und so Öl ins Feier gießen wie die Vereinigten Arabischen Emirate, die Türkei oder Ägypten“, sagte Sarah Reinke, Leiterin der GfbV-Menschenrechtsarbeit am Mittwoch in Göttingen. „Es hilft niemandem, gebetsmühlenartig zu wiederholen, man vergesse den Sudan nicht. Hilfszusagen wie schon im vergangenen Jahr können das Leid der Menschen kaum merklich lindern. Das ist sehr bitter vor allem für die vielen Tausend Geflüchteten, die nicht einmal in Flüchtlingslagern sicher sind.“

Nur wenige Tage vor Konferenzbeginn haben die Rapid Support Forces (RSF) ein entsetzliches Massaker im größten Flüchtlingslager ZamZam in Darfur angerichtet. Es gab Hunderte von Toten und Verletzten, Zehntausende mussten erneut die Flucht ergreifen. Gezielt wurden auch neun Mediziner ermordet.

„Dieses entsetzliche Kriegsverbrechen ist dem Abschlussdokument der Konferenz keine Zeile wert“, kritisierte Reinke. Vor der Konferenz hatte die GfbV in einem Schreiben an die Konferenzteilnehmenden gefordert, jene Staaten, die die kriegsführenden Parteien mit Waffen, Geld und Personal unterstützen, zu verurteilen. Die bestehenden Sanktionen müssten konsequent eingehalten, Zuwiderhandeln müsse geahndet werden. Außerdem müssten Notleidende aus der Luft mit Hilfsgütern und Nahrungsmitteln versorgt, sichere Fluchtkorridore eingerichtet und zivilgesellschaftliche Organisationen unterstützt werden, die vor Ort Hilfe leisten.

Seit zwei Jahren wird der Sudan von schweren Kämpfen erschüttert, die zur weltweit größten humanitären Katastrophe mit schätzungsweise 150.000 Toten und 13 Millionen Flüchtlingen geführt hat. 30 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Hunger und Vergewaltigungen werden als Waffen in diesem Krieg gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt, besonders gegen Frauen und Kinder.

Sarah Reinke (Leiterin der GfbV-Menschenrechtsarbeit) ist erreichbar unter s.reinke@gfbv.de oder Tel. 0551/49906-13.

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