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Hypothekenbanken 2002: Rendite vor Volumen
Wachsende Bedeutung des Auslandsgeschäfts

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Berlin (ots)

Übersicht: Aktiv- und Passivgeschäft der Hypothekenbanken liegt in
   der digitalen Pressemappe zum Download vor
Geschäftsentwicklung 2002
"Das schwierige Marktumfeld 2002, insbesondere die anhaltende
Talfahrt der Baukonjunktur sowie die Abschwächung der
Immobilienmärkte in Deutschland und Europa, hat in Verbindung mit der
gestiegenen Ertrags- und Risikosensitivität zu einem Rückgang in der
inländischen Immobilienfinanzierung geführt" - so Dr. Karsten von
Köller, Präsident des Verbandes deutscher Hypothekenbanken (VDH) und
Vorsitzender des Vorstandes der Eurohypo AG anlässlich der
Vorstellung des VDH-Jahresberichtes in Frankfurt am Main. Konkret
hätten die 19 Mitgliedsinstitute des Verbandes im Berichtsjahr 39,2
(Vorjahr 45,9) Mrd. Euro oder 14,7 % weniger Hypothekarkredite und
74,6 (91,6) Mrd. Euro oder 18,5 % weniger Kredite an den Staat und
seine Institutionen neu zugesagt. Im Immobilienfinanzierungsgeschäft
habe die Bedeutung gewerblicher Beleihungen gegenüber
Wohnungsfinanzierungen weiter zugenommen. 61 % der in 2002 neu
zugesagten Immobilienkredite seien gewerbliche Darlehen gewesen. Vor
fünf Jahren habe dieser Anteil noch bei 31 % gelegen.
Ein immer größerer Anteil am Hypothekenneugeschäft entfalle auf
grenzüberschreitende Beleihungen. So sei im Berichtsjahr im
Immobilienneugeschäft bereits jeder dritte Euro für eine im Ausland
belegene Immobilie zugesagt worden - vor fünf Jahren war es nur jeder
neunte. Hauptzielländer der Hypothekenbanken seien Großbritannien,
Frankreich, Spanien und die Niederlande gewesen. Von der seit der
letzten HBG-Novelle (Juli 2002) eingeräumten Möglichkeit,
Immobilienfinanzierungen in den USA abzuschließen, versprächen sich
die Hypothekenbanken ein bedeutsames Geschäftsfeld. Mehrere
Mitgliedsinstitute hätten mittlerweile Filialen oder Repräsentanzen
in den USA eröffnet.
Auch im Staatsfinanzierungsgeschäft - so von Köller - steige die
Bedeutung der Auslandsmärkte. Hatten grenzüberschreitende
Staatskredite vor fünf Jahren noch einen Anteil von 8,3 % am
Neugeschäft, so sei dieser Anteil kontinuierlich auf 26,9 % in 2002
angewachsen. Immer mehr Institute gingen dazu über, verstärkt auf
Auslandsmärkten zu agieren, wo sich die Margensituation meist noch
günstiger darstelle. So seien ausländische Staatskredite in 2002 das
einzige Geschäftsfeld gewesen, in der die Branche weiter zulegen
konnte (+2,3 %).
Insgesamt hätten die Hypothekenbanken Schuldverschreibungen in
Höhe von 144 (149) Mrd. Euro neu ausgegeben. Aufgrund hoher
Tilgungen, hätten die Hypothekenbanken den Kapitalmarkt in 2002 alles
in allem mit 36 Mrd. Euro "entlastet". Aktuell seien Pfandbriefe der
Hypothekenbanken in Höhe von 640 Mrd. Euro in Umlauf - das sind drei
Fünftel aller umlaufenden Pfandbriefe.
Bedeutende Marktanteile in Deutschland
Nicht nur was den Pfandbrief anbelangt, auch in ihren sonstigen
Geschäftsfeldern könnten die Hypothekenbanken beachtliche
Marktanteile vorweisen. So seien die Hypothekenbanken mit einem
Marktanteil von 21,8 % nach den Sparkassen die wichtigsten
Wohnungsfinanzierer in Deutschland. Im Gewerbekreditgeschäft liege
der Marktanteil bei 43,8 % und bei der Kreditvergabe an inländische
öffentliche Haushalte bei 44,8 %.
Ausblick
Auch 2003 werde kein leichtes Jahr für die Hypothekenbanken. Das
geschäftliche Umfeld im Kreditgeschäft und bei der Refinanzierung
werde sich weiter schwierig gestalten.
Im Wirtschaftsbau müsse - bezogen auf Europa - von einem weiteren
Rückgang des Bauvolumens ausgegangen werden. Neues Geschäftspotenzial
resultiere aus der zum 1. Juli 2002 in Kraft getretenen HBG-Novelle.
Die Möglichkeit, nun auch in den USA, Kanada und Japan Immobilien-
und Staatskreditgeschäft tätigen sowie stärker als bisher
eigenkapitalunabhängige Provisionserträge generieren zu können,
dürfte sich zusehends positiv auswirken.
In der Wohnungsfinanzierung in Deutschland leide der Markt noch
heute an regional aufgebauten Überkapazitäten und nachteiligen
steuerlichen und rechtlichen Eingriffen der letzten Jahre. Zu alledem
komme hinzu, dass die Immobilie in der Riesterrente nur unzureichend
berücksichtigt sei. Dies sei das falsche Signal. Der VDH fordere
daher nachdrücklich die volle Gleichstellung der Immobilie mit
anderen Altersvorsorgeprodukten. Auch appelliere der Verband an die
Politik verlässliche Rahmenbedingungen zu garantieren, denn ohne sie
werde es die erhoffte Wende nicht geben. Um die Wettbewerbsstärke und
Profitabilität in der Branche zu sichern, würden - so von Köller -
die individuellen Strategien der Mitgliedsinstitute auch in 2003
durch eine Vielzahl von Aktivitäten des Verbandes begleitet. Im
Zentrum der Bemühungen stünden dabei - wie schon in 2002 - die
Verbesserung der Pfandbriefqualität sowie die Pflege des
Pfandbriefmarktes. Insbesondere das für den Erfolg des Pfandbriefs so
wichtige hohe Maß an Homogenität infolge der strengen gesetzlichen
Vorgaben müsse wieder hergestellt werden. In diesem Zusammenhang
verwies der Verbandspräsident noch einmal auf die im Herbst 2002
bekannt gegebenen Wohlverhaltensregeln bei der Emission von
Jumbo-Pfandbriefen und die Selbstbeschränkung bei der Anlage
verfügbarer Gelder. Neben diesen freiwilligen Verpflichtungen arbeite
der Verband an einem neuen Pfandbriefstatus in dessen Zentrum Fragen
der Sicherung einer Überdeckung der Deckungsmasse und der Qualität
der Pfandbriefdeckung losgelöst von der Bonität der Hypothekenbank
stehen.

Pressekontakt:

Verband deutscher Hypothekenbanken e. V.
Georgenstr. 21, 10117 Berlin
Bereich Kommunikation
Pressesprecherin: Dr. Helga Bender
Tel. 030 20915-312
E-Mail: bender@hypverband.de

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