PM: Deutschland hat das viertgünstigste Briefporto in Europa
PR: Germany has the fourth-lowest letter postage rate in Europe
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Deutschland hat das viertgünstigste Briefporto in Europa
- Neue Briefpreisstudie der Deutschen Post vergleicht nominale und reale Briefpreise in der EU sowie Großbritannien, Island, Norwegen und Schweiz
- Ergebnis nach Bereinigung um wichtige makroökonomische Faktoren: In 26 Ländern ist der Versand eines Standardbriefs teurer als hierzulande
- Briefversand in Dänemark nach wie vor am teuersten, Malta weiter mit dem günstigsten Porto
- Mehrzahl der europäischen Postunternehmen bietet unterschiedliche Brieflaufzeiten an, die Regulierung in Deutschland lässt dies noch nicht zu
Bonn, 26. April 2023: Das Porto für den Standardbrief in Deutschland wird im europäischen Vergleich immer günstiger. Das liegt daran, dass die meisten Postunternehmen in Europa seit der letzten Briefpreisstudie der Deutschen Post ihre Preise teilweise drastisch angehoben haben, während das Porto in Deutschland trotz erheblicher Kostensteigerungen unverändert geblieben ist. Bereits bei der Gegenüberstellung der rein nominalen Briefpreise in Europa zeigt sich, dass das Porto in Deutschland mit 85 Cent fast 64 Prozent günstiger ist als der europäische Durchschnittspreis von 1,33 Euro und noch unter dem Preisniveau in Polen, Tschechien, der Slowakei und Rumänien liegt. Bezieht man makroökonomische Faktoren wie Arbeitskosten und Kaufkraft mit ein, um einen aussagekräftigen Vergleich der europäischen Briefpreise zu erhalten, so liegt Deutschland sogar auf Platz 4 der günstigsten Länder. Ein noch erschwinglicheres Porto findet sich nur in der Schweiz, Zypern und Malta. Das belegt der diesjährige Briefpreisvergleich der Deutschen Post, der die Briefpreise in den 27 EU-Mitgliedstaaten und Großbritannien sowie den EFTA-Ländern Island, Norwegen und Schweiz gegenüberstellt.
Teuerstes Land für den Briefversand ist, wie in den Jahren zuvor, Dänemark, das den Briefkunden umgerechnet 4,30 Euro für eine Zustellung am nächsten Werktag abverlangt. Günstigster Anbieter mit 0,37 Euro für den Standardbrief ist seit 15 Jahren die Post in Malta, trotz leichter Preiserhöhung im letzten Jahr. Insgesamt ist das nationale Briefporto in Europa durch Preiserhöhungen in 21 von 31 untersuchten Ländern um acht Cent auf einen Durchschnittspreis von 1,33 Euro gestiegen. In mittlerweile fünf Staaten (Dänemark, Italien, Belgien, Finnland und Island) liegt das Porto sogar über zwei Euro.
Seit 2018 sind die Briefpreise in Europa um nominal 57 Prozent gestiegen. Mit 250 Prozent Preisanhebung in den letzten fünf Jahren ist Rumänien klarer „Spitzenreiter“. In Deutschland ist das Porto in diesem Zeitraum um 21 Prozent angehoben worden. Insgesamt ist in 24 der 31 betrachteten Länder der Preis für den Standardbrief stärker gestiegen als hierzulande.
Ein ähnliches Bild zeigt die Post-Studie beim grenzüberschreitenden Europabrief. Hier hat der Durchschnittspreis durch Preiserhöhungen in 17 Ländern erstmals sogar die 2-Euro-Schwelle überschritten und liegt jetzt bei 2,05 Euro. Durchschnittlich ist der Briefversand in ein anderes europäisches Land fast doppelt so teuer wie der nationale Versand. In Portugal liegt dieser Faktor sogar bei 4,5, in Deutschland mit 1,10 Euro (Briefversand in Europa) gegenüber 0,85 Euro (Briefversand national) lediglich bei 1,3. Damit ist der Europabrief nur in Litauen und Zypern günstiger als hierzulande.
Bereinigt man das europäische Briefporto um die Inflation der letzten zehn Jahre, so zeigt sich, dass der Briefversand in den untersuchten Ländern seit 2013 um 89 Prozent teurer geworden ist. Dies ist der höchste Wert, der jemals beim Briefpreisvergleich der Deutschen Post ermittelt wurde. Im Vergleich dazu ist der deutsche Briefpreis im gleichen Zeitraum und unter Berücksichtigung der Teuerungsrate um lediglich 26,2 Prozent gestiegen. Damit liegt das Preisniveau für den Standardbrief in Deutschland auch hier auf dem viertletzten Platz im europäischen Ranking. Nur in Zypern, in der Schweiz und in Litauen sind die Briefpreise inflationsbereinigt weniger stark angestiegen. Italien hingegen liegt mit 267,7 Prozent unangefochten an der Spitze.
Die Briefpreisstudie der Deutschen Post untersucht in der 22. Auflage am Beispiel eines Industriearbeiters auch, wie lange in den Ländern gearbeitet werden muss, um das Porto für einen Standardbrief bezahlen zu können. Dies gibt Aufschluss darüber, wie erschwinglich das Porto tatsächlich ist. In Deutschland muss ein Arbeiter nur 1,51 Minuten arbeiten, um das Geld für einen Standardbrief zu verdienen. Nur in der Schweiz (1,50) ist das Porto noch günstiger. Der europäische Durchschnittswert liegt bei 4,70 Minuten, der höchste Wert liegt bei 12,22 Minuten in Lettland.
Bemerkenswert ist die Situation in Finnland, wo die dortige Posti das Angebot der Briefzustellung am Folgetag eingestellt hat und nur noch eine Zustellung nach zwei Tagen anbietet. Da dieses Produkt etwas weniger kostet, ist Finnland in mehreren Rankings deutlich abgesunken. Und noch etwas ist aufgefallen: Die meisten europäischen Postunternehmen haben inzwischen neben dem Brief mit eintägiger Laufzeit auch eine langsamere Variante im Angebot, die erst nach mehreren Tagen zugestellt wird. In acht der in dieser Studie betrachteten Länder bietet das jeweilige Postunternehmen gar keinen Brief mit einer Regelzustellung am nächsten Tag mehr an.
Nicht zuletzt dieser Befund verweist darauf, dass die Postregulierung, die in Deutschland immer noch die analoge Welt der 1990er Jahre abbildet, an die veränderten Rahmenbedingungen auf den Briefmärkten angepasst werden muss. Dazu sagt Ole Nordhoff, Leiter Produktmanagement im Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland: „Eine Differenzierung von Laufzeiten ist in Europa Normalität und im Sinne der Kunden. In unseren Nachbarländern hat sich darüber hinaus längst die Erkenntnis durchgesetzt, dass Wettbewerbsförderung im schnell schrumpfenden Briefmarkt kein zielführendes Prinzip ist. Stattdessen sollte durch passende regulatorische Rahmenbedingungen ein verlässlicher und erschwinglicher Universaldienst mit guten Arbeitsbedingungen sowie die schnellere Transformation zu einem klimaneutralen Brief- und Pakettransport gefördert werden.“
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Germany has the fourth-lowest letter postage rate in Europe
- New letter price study by Deutsche Post compares nominal and real letter prices in the EU and in the United Kingdom, Iceland, Norway and Switzerland
- Result adjusted for key macroeconomic factors: postage for a standard letter is more expensive in 26 countries than in Germany
- Denmark still has the highest letter mail rate, while Malta still has the lowest
- Majority of European postal companies offer different mail transit times; regulation in Germany does not yet permit this
Bonn – April 26, 2023: Postage for sending a standard letter in Germany is becoming increasingly inexpensive compared to the rest of Europe. This is because most postal companies in Europe have raised their prices – in some cases drastically – since the last mail price study by Deutsche Post, while postage in Germany has remained unchanged despite substantial cost increases. A comparison of purely nominal letter mail prices in Europe shows that postage in Germany, at 85 cents, is almost 64 percent cheaper than the average European price of 1.33 euros and is still below the price level in Poland, the Czech Republic, Slovakia and Romania, for example. When macroeconomic factors such as labor costs and purchasing power are taken into account to obtain a meaningful comparison of European mail prices, Germany is the fourth-least expensive country. Only Switzerland, Cyprus and Malta offer more affordable postage. This is confirmed by this year’s mail price benchmarking by Deutsche Post, which compares postage in the 27 member states of the European Union and the United Kingdom, as well as the EFTA countries of Iceland, Norway and Switzerland.
As in the previous years, Denmark is the most expensive country in which to send a letter, with customers having to pay the equivalent of EUR 4.30 to have mail delivered the following working day. At 37 cents for a standard letter, Europe’s least expensive postal service for the past 15 years has been that of Malta, despite a modest price increase last year. Overall, domestic mail postage in Europe rose by 8 cents to an average price of EUR 1.33 due to increases in 21 of 31 evaluated countries. Postage costs now even exceed EUR 2 in five countries (Denmark, Italy, Belgium, Finland and Iceland).
Letter mail prices have increased by a nominal 57% in Europe since 2018. Romania easily tops this list with an increase of 250% over the past five years. Postal rates in Germany have been raised by only 21% over the same period. Overall, the price of a standard letter rose more significantly in 24 of the 31 reviewed countries than in Germany.
The Deutsche Post study reveals a similar situation for cross-border letter mail delivery in Europe. Here the average price has even surpassed the EUR 2 mark for the first time due to increases in 17 countries, and now amounts to EUR 2.05. On average, it costs almost twice as much to send a letter to another European country than within the same country. In Portugal this factor is even higher, at 4.5; in Germany, the factor is only 1.3 given prices of EUR 1.10 (letter mail delivery to another destination in Europe) and 85 cents (domestic letter mail), respectively. Thus only in Lithuania and Cyprus does it cost less than in Germany to send a letter to another European country.
When adjusted for inflation over the past ten years, European letter mail rates in the evaluated countries have increased by 89% since 2013. This is the highest figure ever ascertained through the Deutsche Post mail price comparison. Over the same period and accounting for inflation, Germany’s letter mail price rose by only 26.2%. Here as well, the price for a standard letter in Germany rose by the fourth-lowest rate in the European ranking. Only in Cyprus, Switzerland and Lithuania did mail prices increase by a smaller percentage when adjusted for inflation. By contrast, Italy is the undisputed “league leader” at 267.7%.
In its 22nd edition, the Deutsche Post letter mail price survey also uses the example of an industrial worker to show the number of hours that need to be worked in each country to be able to afford the postage for a standard letter. This gives an insight into how affordable the postage rate actually is. In Germany, a worker only has to work 1.51 minutes to earn enough to buy a stamp. Only in Switzerland (1.50 minutes) is postage less expensive. The European average is 4.70 minutes; Latvia has the least affordable rate at 12.22 minutes.
The situation is noteworthy in Finland, where “Posti” has discontinued next-day delivery and now only offers delivery after two days. As this product is somewhat less expensive, Finland has improved significantly in several rankings. One more thing: most European postal service providers now offer a slower letter service that takes several days, as well as letters with next-day delivery. In eight of the countries evaluated in this study, the respective postal company no longer offers regular next-day delivery at all.
This finding is another indication that postal regulations, which in Germany still reflect the analog world of the 1990s, will have to be adapted to the changed circumstances within the mail markets. Ole Nordhoff, who is in charge of product management at Post & Parcel Germany, explains: “In Europe, it is normal and in the customers’ interests to distinguish between transit times. Our neighboring countries have long since come to the realization that it is not expedient to promote competition in a rapidly shrinking letter mail market. Instead, a suitable regulatory framework should be put in place to promote a reliable and affordable universal service with good working conditions, as well as a more rapid transition to climate-neutral mail and parcel transport.”
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