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Börsen-Zeitung: In der Zwickmühle, Kommentar zur Restrukturierung bei General Motors von Peter Olsen

Frankfurt (ots)

Für den einst weltgrößten Automobilkonzern
General Motors (GM) wird die Zeit, eine Restrukturierung ohne 
Insolvenzantrag hinzubekommen, knapp. Und damit nimmt auch die Hektik
um eine Lösung für die deutsche GM-Tochter Opel zu. Die Detroiter 
Noch-Mutter stellt unmissverständlich klar: Bis Ende Mai müsse auch 
für Opel ein Käufer gefunden sein. Geschickt hat der neue GM-CEO 
Fritz Henderson dabei gestern den "Schwarzen Peter" nach Berlin 
geschoben. Wer auch immer als Opel-Retter in Frage komme, er müsse 
für die deutsche Regierung akzeptabel sein, so Henderson. GM selbst 
sei an einer künftig minderheitlichen Beteiligung an Opel 
interessiert.
Der omnipräsente und forsch agierende Bundeswirtschaftsminister 
Karl-Theodor zu Guttenberg steckt damit in einer Zwickmühle, denn die
Rettung der Autoindustrie ist ja auch in den USA längst zum Politikum
geworden. Dass US-Präsident Barack Obama mit Chrysler den kleinsten 
der früher als "Big Three" bezeichneten US-Hersteller in den 
Gläubigerschutz nach Chapter 11 schickte, geht gerade auch darauf 
zurück, dass Obama große Stücke auf die Turnaround-Künste von 
Fiat-Lenker Sergio Marchionne hält.
Marchionnes Masterplan einer neuen Nummer 2 im Weltautobau aber 
kann nur funktionieren, wenn Fiat nicht nur auf Chrysler, sondern 
auch auf Opel bzw. auf die europäischen und eventuell 
südamerikanischen GM-Aktivitäten zugreifen kann. Kann und wird es die
Bundesregierung tatsächlich wagen, einer Übernahme von Opel durch 
Fiat zu widersprechen?
Die jetzt ins Spiel gebrachte Treuhand-Brückenlösung für Opel 
mutet wie der verzweifelte Versuch Guttenbergs an, Zeit zu gewinnen, 
um noch widerstrebende Kräfte wie Opel-Belegschaft und Landeschefs 
auf Linie zu bringen. Marchionne ist den Deutschen mit der Zusage, 
auf eine Schließung von Montagewerken hierzulande zu verzichten, weit
entgegengekommen. Über die Zeit würden bei Fiat und Opel "nur" 22% 
der Kapazitäten heruntergefahren, womit sogar auf mögliche 
Kosteneinsparungen von 250 Mill. Euro verzichtet werde. Selbst GM 
Europe hatte eingeräumt, über 30% Überkapazität zu verfügen. Bis 
2012, so Marchionnes gewiss sehr ehrgeiziger Plan, könnten für Fiat, 
Chrysler und Opel die wichtigen Plattformen vereinheitlicht werden. 
Das kann der Zulieferkonzern Magna beileibe nicht bieten.

Pressekontakt:

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Redaktion
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Telefon: 069--2732-0

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