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Börsen-Zeitung: Taschenspielertricks, Kommentar zur Dividendenpolitik der Deutschen Telekom von Heidi Rohde

Frankfurt (ots)

Die Deutsche Telekom hört auf ihre Aktionäre",
mit dieser Randbemerkung unterstreicht Finanzvorstand Timotheus 
Höttges, dass die Zäsur in der Ausschüttungspolitik, die der Konzern 
zusammen mit der Bilanz 2009 vorgestellt hat, auch das Ergebnis 
beharrlich vorgetragener Wünsche der Anteilseigner ist. Tatsächlich 
ist bei den Investoren, speziell solchen aus dem angelsächsischen 
Raum, seit Jahren immer wieder die Forderung nach Aktienrückkäufen 
laut geworden - ein Instrument, das die Telekom nur sehr zögerlich 
ins Auge gefasst hat und offenbar auch nur in äußerst zähen 
Diskussionen im Aufsichtsrat durchsetzen konnte.
Mit der nun gefundenen neuen Formel für die Aktionärsvergütung 
geht die Telekom deutlich über die bisher stets bemühte, wenig 
zündende Ansage einer "attraktiven Dividende" hinaus. Ähnlich wie die
Wettbewerber verpflichtet sie sich über mehrere Jahre zu einer 
bestimmten Ausschüttung und greift dabei auf denselben 
Instrumentenkasten aus Dividenden und Aktienrückkäufen wie auch eine 
Telefónica oder KPN zurück.
Damit enden allerdings die Gemeinsamkeiten. Denn im Gegensatz zu 
dem spanischen Erzrivalen, der sich für dieses Jahr bereits auf eine 
Erhöhung der Dividende um 15% und sogar für 2010 schon auf ein Plus 
von 20% festgelegt hat, sagt die Telekom keine Zuwächse an. 
Stattdessen hält sie sich sogar das Hintertürchen offen, die 
Dividende von bisher 0,78 Euro auf 0,70 Euro absenken zu können und 
dies "gelegentlich" mit Aktienrückkäufen so zu kompensieren, dass die
Ausschüttungssumme in den nächsten drei Jahren stabil bei rund 3,4 
Mrd. Euro bleibt.
Dieser Taschenspielertrick mag für den Bonner Konzern, der im 
laufenden Jahr mit einem rund 11-prozentigen Rückgang des Free 
Cash-flow rechnet, eine elegante Möglichkeit sein, mittelfristige 
Unwägbarkeiten beim Mittelabfluss zu glätten. Für die Aktionäre ist 
es auch immerhin besser als womöglich drohende Dividendenkürzungen. 
Dennoch haben sie keinen Grund zu Freudensprüngen. Dies gilt vor 
allem für die Großaktionäre, die praktisch nicht von Aktienrückkäufen
profitieren können. Kein Wunder also, dass der Aufsichtsrat dieser 
speziellen Formel einer neuen Ausschüttungspolitik nur widerwillig 
zugestimmt hat. Sie dürfte kaum einen Fondsmanager verleiten, sein 
Portfolio zugunsten der T-Aktie umzuschichten.

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

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