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Rheinische Post: Polen-Posse - Von MARGARETE VAN ACKEREN

Düsseldorf (ots)

Das Bild ist eklig. Das Bild ist geschmacklos.
Und sicherlich taugt die Fotomontage mit den Kaczynski-Brüdern, die 
sich an einer nackten Riesen-Brust Angela Merkels nähren, auch nicht 
als Beleg für stilsicheren Journalismus. Ja, zu allem Überfluss ist 
das Bild noch nicht einmal treffend. Nur: Wer die Karikatur des 
Magazins "Wprost" zum Anlass nimmt, gegen die "polnische Führung" 
oder gar "die Polen" zu wettern, läuft Gefahr, mit voller Wucht einen
politischen Bumerang zu werfen. Wir erinnern uns: Als sich vor einem 
Jahr die "Taz" unter dem Titel "Polens neue Kartoffeln" über die 
Kaczynskis lustig machte, forderten Regierungsleute aus Warschau die 
Bundesregierung auf, den Artikel zu verurteilen. Der Text war 
Auslöser der "Kartoffel-Affäre", in deren Verlauf die polnische 
Führung mit fadenscheiniger Begründung ein Treffen des Weimarer 
Dreiecks absagte. Die Bundesregierung verwies seinerzeit nur kühl auf
die Pressefreiheit. Zu Recht.
Kühl zu bleiben, ist weiter die gebotene Haltung. Denn gerade, 
weil sich Warschau zuletzt manch peinliche Entgleisung geleistet hat,
sollte die deutsche Seite plumpe Pauschal-Urteile vermeiden. 
Niveau-Verlust mit Niveau-Verlust zu beantworten, ist mit Sicherheit 
nicht das Gebot der Stunde.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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