Rheinische Post: Krisenherd Kosovo
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Europas gefährlichster Krisenherd ist der Kosovo. Dass dort nicht täglich Kämpfe zwischen Serben und Albanern ausbrechen, ist der starken westlichen Militärpräsenz zu danken. Auch deutsche Soldaten sorgen im Uno-Auftrag dafür, dass Übergriffe heute weitgehend unterbunden werden. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Region befriedet ist. Das Problem des Kosovo ist ein politisches. Wird die noch zu Serbien gehörende Provinz nach dem Willen ihrer überwiegend albanischen Bevölkerung demnächst unabhängig? Nach den serbischen Untaten an den Bewohnern mag dies logisch, gar wünschenswert erscheinen. Doch es gibt völkerrechtliche Bedenken, die nicht einfach vom Tisch gewischt werden können. Und einen Präzedenzfall will auch niemand. Wenn nun vorschnell oder gar einseitig die Trennung von Serbien ausgerufen wird, ist ein Gewaltausbruch programmiert. Dann stehen auch deutsche Soldaten im Schussfeld. Die EU versucht dem vorzubauen, indem sie Serbien für einen Kosovo-Verzicht mit rascher EU-Aufnahme zu ködern versucht. Das wird nicht funktionieren, weil die Serben aus alter Verbundenheit auf Russland setzen. Moskau genießt, dass seine Verweigerungshaltung in der Uno den Westen in Schwierigkeiten bringt.
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell