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Rheinische Post: Waffen für Gaddafi

Düsseldorf (ots)

Von Matthias Beermann
Die deutsche Aufregung über die Zusage von Frankreichs Präsident 
Nicolas Sarkozy, Libyens Diktator Gaddafi einen Atomreaktor zu 
liefern, zielte vermutlich in die falsche Richtung: Dem Despoten von 
Tripolis ging es beim zynischen Geschacher um das Los der zum Tode 
verurteilten bulgarischen Krankenschwestern offenbar gar nicht so 
sehr um Nukleartechnologie. Viel mehr interessierte sich Gaddafi für 
ganz konventionelle, aber hochmoderne Waffentechnik "made in France".
Nach tagelangem Herumeiern wird nun endlich auch offiziell 
eingeräumt, was Libyens starker Mann geliefert bekommt: 
Panzerabwehrraketen für 168 Millionen Euro, Funkausrüstungen und 
obendrein wohl auch noch eine komplette Rüstungsfabrik. Offenbar 
verhandelten französische Kanonenhändler schon seit geraumer Zeit mit
Gaddafi, doch Bedenken der europäischen Partner - allen voran 
Deutschlands - blockierten bislang den Abschluss von 
millionenschweren Rüstungsverträgen. Nun ist der Weg frei, zur 
gegenseitigen Freude in Tripolis und Paris, und wir dürfen sicher 
sein, dass auch künftig eine Hand die andere wäscht. Peinlich ist: 
Über den Rüstungskonzern EADS ist auch Deutschland indirekt mit an 
dem Waffen-Deal beteiligt.

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