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Rheinische Post: Sitzenbleiben ade

Düsseldorf (ots)

Von Detlev Hüwel
In der Schulpolitik hat die nordrhein-westfälische CDU mächtig 
dazu gelernt. Früher verteufelte sie den Ganztagsunterricht als 
unzulässigen Versuch des Staates, sich massiv in die Erziehung der 
Kinder einzumischen. Heute legt die Union in NRW millionenschwere 
Programme auf, um an möglichst vielen Schulen Ganztagsunterricht 
anbieten zu können.
Auch das Thema Sitzenbleiben war für die Union lange Zeit tabu. 
Schüler mit schlechten Leistungen müssen die Klasse wiederholen, 
lautete lange Zeit ihre Basta-Position. Auch hier gibt es jetzt 
erstaunliche Lockerungsübungen. Schulministerin Barbara Sommer (CDU),
die sich von einem zarten Pflänzchen zu einem starken Gewächs in 
Rüttgers' Kabinettsgarten entwickelt hat, will die Quote der 
Nichtversetzungen deutlich senken. Aber nicht um jeden Preis, sondern
durch gezielte Einzelförderung.
Wie die Schulen das im Einzelnen organisieren, soll zu Recht ihnen 
überlassen bleiben. Wichtig ist jedoch, dass der Staat den Lehrern 
dafür zeitliche Entlastung versprochen hat. 300 Schulen, die jetzt 
bei dem bundesweit neuartigen Versuch mitmachen können, sind zwar 
nicht gerade viel, aber immerhin ein Anfang. Auf die Ergebnisse ihrer
Förderarbeit darf man sehr gespannt sein.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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