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Rheinische Post: Das riskante Spiel der Piloten Kommentar VON THOMAS REISENER

Düsseldorf (ots)

Zum letzten Mal haben die Lufthansa-Piloten den
deutschen Flugverkehr vor sieben Jahren lahmgelegt. Diesmal gehen 
zwar nur die Piloten der Lufthansa-Töchter auf die Barrikaden. Aber 
nicht irgendwelcher Töchter: Cityline, Eurowings und Germanwings 
beschäftigen zusammen immerhin 1401 Piloten. Sollten die Anfang Juli 
tatsächlich ein paar Tage streiken, würde das der Lufthansa einen 
dreistelligen Millionen-Verlust bescheren. Und manchem Passagier 
einen Strich durch den Urlaubsplan. Das tragikomische an dem 
Tarifkonflikt bei der Lufthansa ist, dass Konzern und Gewerkschaft 
dasselbe Szenario fürchten: Weiter dramatisch steigende Kosten für 
Flugbenzin bei einem gleichzeitig an Schärfe zunehmendem 
Verdrängungswettbewerb im internationalen Luftverkehr. Nur die 
Schlussfolgerungen unterscheiden sich: Die Lufthansa hält angesichts 
der drohenden Zeiten ihr Pulver trocken. Die Piloten sehen ihre Felle
schwimmen und agieren nach dem Motto "jetzt oder nie". Aber wenn die 
Piloten die Lufthansa jetzt an die Wand streiken, um ihr dann auch 
noch Personalkosten über dem Niveau der Konkurrenz aufzuzwingen, wird
aus dem "jetzt oder nie" schnell ein "jetzt ja, aber dann nie 
wieder." Denn dass die Lufthansa das gegenwärtige Massensterben der 
Fluggesellschaften überlebt, ist kein Naturgesetz.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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