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Rheinische Post: Hoffnung auf USA

Düsseldorf (ots)

Von Reinhold Michels
Die Deutschen können es kaum abwarten, dass George W. Bush 
verschwindet und Barack Obama regiert. Wir sind schnell pikiert und 
fix euphorisch. Zu Bush: Das Urteil über seine Präsidentschaft fällt 
die Geschichte, nicht Anne Will oder der Riesenstaatsmann von Klaeden
von der CDU. Zu Obama: Dem Faszinosum fliegen Herzen und Hoffnungen 
zu. Die gläubigen Augen seiner Landsleute, welche den alten Skeptiker
Adenauer bei der peinlichen Kennedy-Trance 1963 so irritierten, 
gelten nun dem "schwarzen Kennedy". Man möchte raten: An seinen 
Früchten sollt ihr ihn erkennen.
Schaffte es Obama ins Weiße Haus, wäre das zunächst nicht mehr als 
die Chance für eine geistig-moralische Wiedergeburt der USA. Sie 
müssen für die Welt mehr sein als eine Supermacht auf Kriegspfad. 
Obama verbreitet stärker als das ehrenwerte Schlachtschiff McCain die
Ahnung, dass Amerika wiedergewinnen könnte, was es dringend braucht: 
Reputation. Die Vorwahlen waren ein Anfang. Sie zeigten, wie 
faszinierend Demokratie sein kann. Wir Deutsche sollten uns fragen, 
wann zuletzt uns politisches Kräftemessen vergleichbar entflammt hat.
Die Neue Welt nach Bush - sie könnte wieder alte Lehrmeisterin für 
Freie und Unfreie werden.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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