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Rheinische Post: Kommentar: Warenhäuser: Tod auf Raten

Düsseldorf (ots)

Binnen eines Monats sind drei traditionsreiche
Häuser zahlungsunfähig geworden: erst Wehmeyer, dann Hertie, nun 
SinnLeffers. Das ist kein Zufall. Alle drei gehörten einst zum 
Warenhaus-Konzern Karstadt, der 2004 in Gänze vor der Pleite stand. 
Weder der damalige Konzern-Chef Wolfgang Urban noch seine Kollegen 
bei den Töchtern hatten eine Antwort auf die deutsche 
Einzelhandelskrise gefunden. Als den Verbrauchern das Geld immer 
knapper geworden war, hatte sich die Handels-Landschaft geteilt: Gut 
ging es den Discountern, die die Schnäppchenjäger bedienten, und den 
Premiumhäusern, die ihren Kunden Konsumerlebnisse bescherten. 
Dazwischen fanden bodenständige Häuser wie SinnLeffers und Wehmeyer 
keinen Platz.
Dann kam Thomas Middelhoff und räumte bei Karstadt auf. In den Augen 
vieler Aktionäre hat er gute Arbeit geleistet, da er den 
Mutterkonzern unter anderem durch den Verkauf der Töchter sanierte. 
Doch für die Mitarbeiter von SinnLeffers, Wehmeyer und Hertie hat er 
die Galgenfrist nur verlängert. Middelhoff verkaufte sie an 
Investoren, die zu wenig vom deutschen Einzelhandel verstanden und 
die neuen Töchter durch brutale Verträge aussaugten. Die Rechnung 
dafür zahlen nun tausende Mitarbeiter und viele deutsche Kommunen, in
denen das Herz der Innenstadt zu schlagen aufhört.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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