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Rheinische Post: Rückzug in Schwerin

Düsseldorf (ots)

Von Gregor Mayntz
Der Mann mit dem markanten Dickschädel macht nicht viele Worte. 
Aber er hat Stil: Harald Ringstorff erklärt den 3. Oktober, den Tag 
der Deutschen Einheit, zu seinem letzten Arbeitstag als 
Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommerns. Die Wende brachte den 
Chemiker in die Politik. 19 Jahre später hört er damit wieder auf. 
Der Rückzug vor den Neuwahlen 2011 war erwartet worden. Durch seine 
sommerliche Ankündigung hat er das Heft des Handelns keine Minute aus
der Hand gegeben.
Wie sein christdemokratischer Amtskollege Wolfgang Böhmer aus dem 
benachbarten Magdeburg steht der Schweriner Sozialdemokrat für eine 
zuweilen an Bockigkeit reichende Sturheit. Was Parteistrategen die 
Haare raufen lässt, bringt Ost-Originalen wie Ringstorff die 
Sympathien der Bevölkerung. Der Tabubruch von 1998 - die erste 
SPD-PDS-Regierung - zahlte sich für ihn bei der nächsten Wahl aus, 
aber als es ihm bei der übernächsten zu knapp wurde, wechselte er 
ohne Scheu zügig zur CDU als Partner.
Gegen die Beliebtheit Ringstorffs war kein Kraut gewachsen. Deshalb 
wird das Rennen jetzt wieder spannend. Sein letzter Dienst an der 
Partei: Genügend Zeit zur Profilierung für seinen Nachfolger. 
Unaufgeregt, aber entschieden: nach Ringstorff-Art.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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