Westdeutsche Allgemeine Zeitung
WAZ: NRW plant neue Fachhochschulen
Essen (ots)
Im Kampf gegen den Mangel an Studienplätzen gibt die Landesregierung jetzt den Startschuss für den Ausbau und die Gründung neuer Fachhochschulen in NRW mit 11 000 zusätzlichen Studienplätzen. Davon sollen 5000 Plätze im Ruhrgebiet entstehen. Das geht aus dem Kabinetts-Papier von Forschungsminister Andreas Pinkwart (FDP) hervor, das am Dienstag beschlossen werden soll und das der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Montagausgabe) vorliegt. Danach sollen ab 2009 drei neue ingenieur- und naturwissenschaftliche Fachhochschulen mit je 2500 Plätzen errichtet, die erste deutsche staatliche Hochschule für Gesundheitsberufe mit 1000 Plätzen gegründet und fünf bestehende Fachhochschulen mit je 500 Plätzen ausgebaut werden. Im Endausbau wird nach der Kabinettsvorlage der Finanzbedarf dieser Plätze bei 160 Millionen Euro pro Jahr liegen. Der Ausbau soll einen Teil der Studentenschwemme der nächsten zehn Jahre auffangen: Der durchs Turbo-Abitur doppelte Abiturjahrgang und die wachsende Studierneigung lassen die Studienanfänger-Zahlen in NRW um 160 000 von 2011 bis 2020 steigen. Ziel der Landesregierung sei, "jedem Studierwilligen aus NRW die Option auf einen Studienplatz zu sichern". Welche Städte vom Hochschulausbau profitieren werden, soll ein Ende Mai startender Wettbewerb um die besten Konzepte zur "Anbindung der Studienangebote an das regionale Entwicklungspotenzial" ergeben. Anwendungsorientierte Natur- und Ingenieurwissenschaften mit den Fächern Mathematik, Informatik und Technik stehen dabei im Vordergrund, weil diese Fächer völlig überlastet seien. Klar scheint nach Hinweisen aus Regierungskreisen, dass im Ruhrgebiet mindestens zwei neue Fachhochschulen entstehen. In der Vorlage heißt es: "5000 neue Studienplätze sollen in den vom Rückzug des Kohlebergbaus betroffenen Regionen geschaffen werden." Ob darunter auch die neue Hochschule für Gesundheitsberufe fällt, für die sich Castrop-Rauxel interessiert, ist ungewiss. Dort sollen jährlich 300 Hebammen, Pflegekräfte, Logopäden, Rettungsassistenten, Physio- und Ergotherapeuten akademisch ausgebildet werden.
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